# taz.de -- Vergabe von Studienplätzen: Hochschulstart.de wartet auf User | |
> Nur eine Minderheit der Hochschulen nutzt das bundesweite | |
> Online-Auswahlverfahren. Das Vergabechaos besteht nach wie vor. | |
Bild: Nach duchstandenem Bewerbechaos gibt es vielleicht auch einen Sitzplatz. | |
BERLIN taz | Die Hochschulen nehmen die [1][bundesweite Vergabeplattform] | |
für zulassungsbeschränkte Studiengänge auch in diesem Jahr nur zögernd an. | |
Das ergibt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen. | |
Demnach haben 62 von bundesweit knapp 400 Hochschulen Studienplatzangebote | |
eingestellt und ihre Bewerber über die Plattform zentral ausgewählt. | |
„Die Bundesregierung lässt Studienberechtigte weiter allein im | |
Zulassungsdschungel stehen“, urteilt der Hochschulexperte der Grünen, Kai | |
Gehring. Nur magere sechs Prozent aller zulassungsbeschränkten Studiengänge | |
in Deutschland seien über das dialogorientierte Zulassungsverfahren | |
vergeben worden, obwohl es schon vor Jahren flächendeckend funktionieren | |
sollte. | |
Betrieben wird die Seite von der Stiftung für Hochschulzulassung von Bund | |
und Ländern. Mit der bundesweiten Onlineplattform wollten sie 2011 das | |
Vergabechaos beenden, das sie nach Abschaffung der alten Zentralstelle zur | |
Vergabe von Studienplätzen (ZVS) selbst mit produziert hatten. | |
Mehrfachbewerbungen sorgen seitdem dafür, dass Studienplätze blockiert und | |
letztendlich sogar frei bleiben. | |
Der Sprecher der Stiftung, Bernhard Scheer, ist optimistisch, dass sich in | |
den nächsten Jahren noch mehr Hochschulen beteiligen. „Das System | |
funktioniert, nun müssen sich die Hochschulen dessen bedienen.“ Ziel sei | |
es, dass bis 2018 alle 170 öffentlichen Hochschulen Studiengänge | |
einstellten. | |
## Positive Erfahrungen | |
Die Technische Universität Berlin war eine der ersten Unis, die das System | |
nutzten. Die Erfahrungen seien gut, berichtet Horst Henrici vom | |
Studierendenservice der TU. Allerdings erfolge die Bewerbung über | |
[2][hochschulstart.de] nur für Studiengänge in den Bereichen Maschinenbau | |
und Chemie und damit für ein knappes Viertel aller Studienanfänger. | |
„Es macht keinen Sinn, als einzige Uni einen Studiengang ins System zu | |
stellen. Die positiven Effekte zeigen sich erst, wenn mehrere Hochschulen | |
ihre Angebote koordinieren“, sagt Henrici. Das könne seiner Einschätzung | |
nach allerdings noch ein paar Jahre dauern. Denn die Hochschulen müssen | |
ihre Campussoftware umstellen. Das ist teuer und aufwendig. (ale) | |
27 Aug 2014 | |
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## AUTOREN | |
Anna Lehmann | |
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