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# taz.de -- Kolumne Press-Schlag: Legebatterie für Nachwuchskicker
> Der Ösi-Fußball lahmt: Selbst RB Salzburg ist in Europa nicht
> wettbewerbsfähig. Die deutsche Schwester des Brauseklubs könnte davon
> profitieren.
Bild: Am Boden: Red Bull Salzburg-Spieler Martin Hinteregger nach der Niederlag…
Der Klub RB Salzburg, liebevoll auch „die Dosen“ genannt, ist wieder einmal
gescheitert. Das Saisonziel des Vereins war, den europaweiten Markt der
Champions League zu erreichen. Das blamable 0:3 beim schwedischen Klub
Malmö FF beendete jedoch alle Hoffnungen. RB Salzburg wird wie im
vergangenen Jahr in der Liga der Verlierer, der Europa League, mitkicken.
Und sie werden wieder in Österreich überlegen Meister werden.
Damit ist vom vierblättrigen Kleeblatt der österreichischen
Europacup-Anwärter (neben Salzburg und Rapid noch die Provinzvereine aus
Grödig, einem Salzburger Dorf, und St. Pölten) bloß der Verein des
Brause-Händlers Didi Mateschitz übergeblieben. Man mag Salzburgs Schicksal,
zum siebten Mal den Einzug in die Champions League versemmelt zu haben, als
schade, peinlich oder gerechte Strafe für einen Großkotz empfinden. Ein
Indiz für die sinkende Konkurrenzfähigkeit des österreichischen Fußballs
ist es jedenfalls.
Auch der Meister von 2013, die Wiener Austria, ist dafür ein beredtes
Beispiel. Deren damaliger Trainer Peter Stöger hat den 1. FC Köln im
heurigen Sommer zum Aufstieg in die deutsche Bundesliga gepusht. Die
Austria spielte im Herbst 2013 in der Gruppenphase der Champions League und
verdiente dort rund 15 Millionen Euro. Heuer war sie nicht einmal imstande,
in der Meisterschaft einen Platz zu erreichen, der für die Qualifikation
zur Europa League gereicht hätte. Rapid Wien, der österreichische Klub mit
dem größten Fan- und Marketingpotenzial, hat in den vergangenen Jahren eine
Reihe von blamablen Vorstellungen in der Europa League hingelegt. Derzeit
verfügt Rapid nicht einmal über ein eigenes Stadion. Ein neues, das zur
Hälfte mit öffentlichen Geldern finanziert werden soll, ist in Planung.
## Mateschitz hat 600 Millionen investiert
Finanziell unabhängig ist nur RB Salzburg. Der Hälfteeigentümer des
Energy-Saftes Red Bull, Dietrich Mateschitz, hat seit der Übernahme des
Vereins 2005 geschätzt 600 Millionen Euro in den Verein gesteckt.
Mateschitz hat das für die Euro 2008 neu gebaute Salzburger Stadion
übernommen und für sein Geld eine Handvoll österreichischer Meistertitel
gekriegt. Das ist angesichts des im Vergleich zu den unmittelbaren
Konkurrenten Rapid Wien und Austria Wien rund dreifachen Personalbudgets
keine besondere Leistung. Mit seinen Silberlingen konnte Mateschitz jedoch
weder die Liebe der Salzburger Fans noch den Respekt der europäischen
Konkurrenz kaufen.
Die Geschichte der Salzburger könnte an einem Wendepunkt angekommen sein.
RB Leipzig, der deutsche Brauseklub, ist nach einigen von der Deutschen
Fußball-Liga geforderten Änderungen in der Struktur und im Logo in der
Zweiten Bundesliga angekommen. Ralf Rangnick, der krass überschätzte
Fußballdirektor des RB-Konzerns, könnte demnächst den Schwerpunkt seiner
Arbeit nach Leipzig verlegen. Da die Bestimmungen der Uefa die Beteiligung
zweier Klubs mit demselben Eigentümer an den europäischen Cups verbieten,
wird der Standort Salzburg spätestens mit dem Aufstieg der Leipziger in die
Erste Bundesliga als Legebatterie für Nachwuchskicker dienen.
29 Aug 2014
## AUTOREN
Johann Skocek
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