# taz.de -- Warnstreik der Lokführer: GDL erhöht den Druck | |
> Der dreistündige Ausstand hat bundesweit Zehntausende Fahrgäste | |
> getroffen. Laut Bahn normalisiert sich die Lage nun wieder. Doch der | |
> Tarifstreit ist noch nicht beigelegt. | |
Bild: Stillstand: ein Regionalzug am Bahnhof in Stuttgart. | |
FRANKFURT/BERLIN dpa | Nach dem bundesweiten Lokführer-Warnstreik am | |
Montagabend hat sich die Verkehrslage bei der Bahn am Dienstag wieder | |
weitgehend normalisiert. Nur vereinzelt komme es im Nah- und im Fernverkehr | |
noch zu geringfügigen Verspätungen, teilte die Bahn am Morgen mit. | |
Zehntausende Pendler und Fernreisende in ganz Deutschland, aber auch der | |
Güterverkehr waren von dem dreistündigen Ausstand betroffen. | |
In den Bahnhöfen Hamburg und Hannover kam der gesamte Zugverkehr zeitweise | |
zum Erliegen. In Hannover waren auch Tausende von Berufspendlern betroffen, | |
die mit der S-Bahn fahren wollten. Auch auf den Bahnhöfen in Bremen, | |
Oldenburg und Osnabrück gab es erhebliche Einschränkungen. Den Bahn-Angaben | |
zufolge waren bundesweit rund 150 Züge betroffen. Im Güterverkehr kam es | |
bei etwa 50 Zügen zu Beeinträchtigungen. | |
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte am Montag ein neues | |
Tarifangebot der Bahn abgelehnt und ihre Mitglieder zu einem Warnstreik im | |
Personen- und Güterverkehr aufgerufen. 90 Prozent der Güter- und | |
Personenzüge hatten stillgestanden oder Verspätung, wie die GDL mitteilte. | |
Die Bahn sprach von Zehntausenden betroffenen Fahrgästen. | |
Die GDL will dem ersten Warnstreik einen oder zwei weitere folgen lassen, | |
falls die Bahn kein Angebot für kürzere Arbeitszeiten für das gesamte | |
Zugpersonal vorlegt. Dies hatte GDL-Chef Claus Weselsky zum Streikauftakt | |
im Berliner Hauptbahnhof angekündigt. Der nächste Schritt wäre dann eine | |
Urabstimmung „über längerfristige Maßnahmen“. | |
Die Mitglieder hätten einmal mehr gezeigt, dass „sie es satt haben, | |
Überstunden zu machen und ihre berechtigten Interessen dann mit Füßen | |
getreten werden“, sagte Weselsky laut Mitteilung. Zugbegleiter und | |
Lokrangierführer waren ebenfalls zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. | |
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber warf der Gewerkschaft vor, die | |
Öffentlichkeit mit ihrer ursprünglichen Ankündigung, schwerpunktmäßig den | |
Güterverkehr zu bestreiken, in die Irre geführt zu haben. | |
2 Sep 2014 | |
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