# taz.de -- Musik: Wenn es die ganze Woche rockt | |
> Ab heute lassen es rund 100 Bands und Künstler krachen: Die Berlin Music | |
> Week beginnt. | |
Bild: Volle Lautstärke: Berlin Music Week. | |
Genau: Die Berlin Music Week (BMW), das ist dieses musikalische Monstrum, | |
das sich im Zeitraum von mehreren Tagen über die ganze Stadt erstreckt, das | |
niemand so richtig versteht, aber durch das man sich mit seinen zahlreichen | |
Konzerten, Panels und Sub-Festivals doch immer wieder gerne treiben lässt. | |
Am heutigen Mittwoch startet die Musikwoche, und es lassen sich grob drei | |
Schwerpunkte ausmachen: Die Word!-Konferenz mit Konferenzen und | |
Diskussionen rund um die Themen der Musikindustrie, das „First We Take | |
Berlin“-Clubfestival, bei dem an vier Abenden in etwa 20 Lokalitäten vor | |
allem in Friedrichshain-Kreuzberg insgesamt etwa 100 Bands und Künstler | |
auftreten, sowie das Berlin Festival, das vom Tempelhofer Feld auf das | |
Gelände der Arena Treptow wandert. Dort spielen bekanntere Musiker wie | |
Neneh Cherry, Moderat und die Editors. | |
Der Umzug des Berlin Festivals ist nicht das einzige Novum, man kann auch | |
eine vorsichtige Berlinisierung der bis Sonntag andauernden Musikwoche | |
ausmachen. Während die BMW in den letzten Jahren eher ein Festival war, das | |
in Berlin stattfand, sich aber kuratorisch nicht dezidiert der hiesigen | |
Szene widmete, scheint sich dies nun etwas zu wandeln: Mit dem „First We | |
Take The Streets“-Festival soll es am Donnerstag und Freitag ein | |
zusätzliches Straßenmusikfestival für Berliner Bands geben. Auch beim | |
Berlin Festival und beim First We Take Berlin treten viele heimische | |
Künstler auf (etwa Alle Farben, Zugezogen Maskulin, Ballett School, Emika, | |
Elenka, Puppetmastaz und und und). Auch bei den Rand- und | |
Parallelveranstaltungen wie etwa beim „Pop-Up Späti“ (siehe auch morgen | |
taz.plan) gibt es in diesem Jahr einen viel direkteren Bezug zur Szene an | |
der Spree. | |
Die Berlin Music Week, bei der die Veranstalter mit 30.000 Besuchern und | |
2.500 Fachbesuchern rechnen, versteht sich, anders als die Popkomm – der | |
Vorgänger der BMW –, nicht als Musikmesse, sondern als Plattform zum | |
Austausch und Festival. | |
Mit den Indie Days des Verbands unabhängiger Musikunternehmen („VUT Indie | |
Days“) gibt es in Berlin ein wichtiges Format für die Independent-Labels, | |
die nicht den drei großen Major-Firmen (Sony, Warner, Universal) angehören. | |
Während der BMW findet zum einen eine Vollversammlung des Verbands statt, | |
zum anderen gehen eigene Awards in sechs Kategorien an Indie-Bands und | |
-Labels (in der Kategorie bester Act konkurrieren The Notwist, Die Höchste | |
Eisenbahn, Moderat und Ja, Panik). | |
In den Konferenzen der Musikwoche geht es vor allem um Themen, die die | |
Akteure der Branche im Berufsalltag beschäftigen, etwa: Wie kann ich heute | |
ein (D.I.Y.-)Label betreiben, was muss man bei der Vermarktung der Künstler | |
beachten, wie schreitet die Digitalisierung der Formate voran? Die | |
Verwertungsrechte werden genauso diskutiert wie das kleine Comeback des | |
Vinyls, ebenso spricht man über Entwicklungen im Musikstreaming-Bereich. | |
2 Sep 2014 | |
## AUTOREN | |
Jens Uthoff | |
Jens Uthoff | |
## TAGS | |
Dubstep | |
Musik | |
Berlin Music Week | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Emikas neues Sinfonie-Album: Streicher gegen die Angst | |
Zwischen Dubstep und Klassik: Die britische Musikerin Emika hat ihre | |
Sinfonie „Melafonie“ per Crowdfunding finanziert. | |
15. Todestag des Musikers Moondog: Der Wikinger der 6th Avenue | |
Im Sommer 1974 zog der blinde New Yorker Künstler Louis Hardin in die BRD. | |
Seine Percussion-Musik mit Anleihen aus Jazz und Klassik ist singulär. | |
Berlin Music Week: Arbeiten am Rhythmus | |
Die erste Africa Music Convention in Berlin präsentiert | |
deutsch-afrikanische Musikprojekte. Das Programm reicht von traditionell | |
bis experimentell. |