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# taz.de -- Sprayer „OZ“ tödlich verunglückt: Ende auf der Bahnstrecke
> Der als „OZ“ bekannte Hamburger Sprayer griff trotz mehrerer Haftstrafen
> immer wieder zur Sprühdose. Jetzt ist er beim Sprayen ums Leben gekommen.
Bild: 120.000mal soll „OZ“ sein Zeichen hinterlassen haben.
HAMBURG dpa | Der bundesweit bekannte Hamburger Graffiti-Sprayer „OZ“ ist
beim Sprühen an einer Bahnstrecke tödlich verunglückt. Der 64-Jährige sei
bei einem Zugunfall ums Leben gekommen, sagte eine Sprecherin der Hamburger
Polizei. Die Leiche wurde nach Angaben der Bundespolizei am späten
Donnerstagabend an der S-Bahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und Berliner Tor
entdeckt. „OZ“ sei von einem Zug erfasst worden. Am Unglücksort habe eine
Sprühdose gelegen. Das Schriftzeichen „OZ“ war an der Abdeckung einer
Stromschiene zu sehen.
Der S-Bahnführer der Linie S1 Richtung Poppenbüttel/Flughafen habe den
Unfall gar nicht bemerkt, sagte der Bundespolizeisprecher. Erst der Fahrer
eines nachfolgenden Zuges habe die Leiche gesehen und die Leitstelle der
S-Bahn verständigt. Der Mann sei mit schweren Kopfverletzungen gefunden
worden.
Der notorische Sprayer war zuletzt Anfang 2012 in einer
Berufungsverhandlung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. In erster
Instanz hatte das Urteil auf 14 Monate Haft gelautet. Davor hatte er
bereits mehrfach vor Gericht gestanden und auch im Gefängnis gesessen,
insgesamt rund acht Jahre. Mehr als 120.000 der typischen Symbole von „OZ“
- wie Smileys, Kringel und der Namenszug - soll er auf Hauswände,
Ampelmasten oder Stromkästen der Hansestadt gesprüht haben.
Seine Taten hatten die Debatte befördert, ob Graffiti als Kunst oder
Sachbeschädigung zu werten ist. „Er war für die Hamburger Szene der
Großvater“, sagte Martin Gegenheimer (34) vom Berliner Archiv der
Jugendkulturen. OZ sei wie ein Maskottchen gewesen. „Er konnte wohl auch
ein liebenswerter Zeitgenosse sein.“
26 Sep 2014
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