# taz.de -- AWO streikt in NRW: Geschäftsführer findet's nutzlos | |
> Der Warnstreik bei der Arbeiterwohlfahrt in NRW geht weiter. Bei einem | |
> hohen Tarifabschluss drohe einigen Einrichtungen die Insolvenz, sagt der | |
> Geschäftsführer. | |
Bild: Verdi fordert eine Erhöhung der monatlichen Einkommen um 100 Euro plus 3… | |
DÜSSELDORF dpa | Im Tarifstreit um höhere Löhne und mehr Urlaub sind | |
Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt Nordrhein-Westfalen erneut in den | |
Warnstreik getreten. Mehrere Kitas blieben am Freitag geschlossen, in | |
zahlreichen Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen gebe es nur | |
Notdienste, sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer. | |
Am Mittag ist in Bochum eine zentrale Kundgebung geplant. Der | |
Geschäftsführer der Awo Deutschland, Gero Kettler, bezeichnete den | |
Arbeitskampf in der Rheinischen Post am Freitag als „äußerst ungewöhnlich, | |
völlig nutzlos und unverständlich“. Bei einem zu hohen Tarifabschluss drohe | |
einigen Einrichtungen die Insolvenz, sagte er. | |
Die Gewerkschaft will mit dem Warnstreik in der laufenden Tarifrunde ihrer | |
Forderung nach höheren Löhnen Nachdruck verleihen. Am Donnerstag hatten | |
sich bereits rund 2.250 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Mit | |
mindestens genauso vielen rechnete der Verdi-Verhandlungsführer am Freitag. | |
AWO-Chef Kettler warnte die Beschäftigten, den Bogen nicht zu überspannen. | |
Ein übertriebener Tarifabschluss könne einige AWO-Einrichtungen in | |
wirtschaftliche Probleme bringen. „Die dortigen Verantwortlichen würden | |
dann zunächst versuchen, aus der Tarifbindung auszutreten. Ein nächster | |
Schritt wäre eine noch stärkere Arbeitsverdichtung. Am Ende bliebe wohl | |
nichts anderes übrig, als defizitäre Einrichtungen zu schließen, die wir | |
uns aus sozialpolitischen Erwägungen bislang noch geleistet haben“, drohte | |
er in der Rheinischen Post. | |
In Nordrhein-Westfalen arbeiten etwa 36.000 Menschen in rund 3.000 | |
Einrichtungen und Diensten für die Awo. Verdi fordert unter anderem eine | |
Erhöhung der monatlichen Einkommen um 100 Euro plus 3,5 Prozent und einen | |
Tag mehr Urlaub. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 28. Oktober in | |
Düsseldorf angesetzt. | |
10 Oct 2014 | |
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