# taz.de -- Hamburger Verkehrs-Kontroverse: Busse unerwünscht | |
> Die bevorstehende Straßenarbeiten an der Feldstraße sollen zur | |
> Verbesserung der Verkehrssituation in der Schanze beitragen. Anwohner | |
> beklagen fehlendes Mitspracherecht. | |
Bild: Bald mit mehr Platz für Radler: die Feldstraße. | |
HAMBURG taz | Die Straßen im Schanzenviertel werden enger. Kommenden Montag | |
beginnen die ersten Baumaßnahmen in der Feldstraße und am Neuen Kamp. Bis | |
zum Frühjahr 2015 sollen die Bushaltestellen, die noch eine Bucht haben, | |
direkt am Fahrbahnrand liegen. Zwischen Sternstraße und Glacischaussee ist | |
der bislang zweite Fahrstreifen nicht mehr für Autos, sondern für den | |
Radverkehr angedacht. | |
„Die Arbeiten an der Feldstraße dienen der Optimierung der Busse auf der | |
Linie 6 und beinhalten darüber hinaus Verbesserungen für andere | |
Verkehrsteilnehmer“, sagt Susanne Meinecke, Sprecherin der Behörde für | |
Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Einer der Vorteile sei, dass die | |
Haltestellen weniger Platz brauchen, der nun für Radfahrer und Fußgänger | |
bestimmt ist. | |
Durch diesen Umbau könnte dann die Endstation des Metrobus 6 künftig nicht | |
mehr in der Feldstraße liegen. Geplant ist eine neue Endhaltestelle an der | |
S-Bahnstation Sternschanze. Der Bus würde somit an der Feldstraße vorbei | |
und durch die Schanzenstraße bis zur S-Bahnstation fahren. „Die Idee ist, | |
die Infrastruktur des ÖPNV zu erweitern, indem die Linie M6 mit dem | |
Schienenverkehr verknüpft wird“, sagt HVV-Sprecher Rainer Vohl. Ob die | |
Inbetriebnahme der neuen Strecke zum Dezember 2015 erfolgt, ist noch | |
unklar. | |
Entgegen einer Mitteilung des HVV, der eine Probelaufzeit der Strecke | |
vorsah, teilte der Landesbetrieb Straßen Brücken und Gewässer (LSBG) mit, | |
dass noch Gespräche mit den AnwohnerInnen ausstünden. „Der HVV wird sich in | |
diesem Fall selbstverständlich mit den BürgerInnen und den Gremien im | |
Bezirk austauschen“, sagt Meinecke. | |
Anwohner seien von der Idee jedenfalls nicht begeistert, sagt Alexander | |
Gerhardt, Vorstandsmitglied des Vereins Standpunkt Schanze. Neben der | |
ohnehin vorhandenen Verkehrsdichte und der Infrastruktur gebe es eine | |
mangelnde Kommunikationsbereitschaft. Die Anwohner seien entsetzt und | |
verstünden den Sinn darin nicht: Das Schanzenviertel ist durch U-Bahn, | |
S-Bahn, AKN und die Metrobuslinien 3 und 15 gut erschlossen. Zudem müssten | |
für den Bau neuer Haltestellen Bäume gefällt und Parkplätze reduziert | |
werden. | |
Heinz Evers, Sprecher des Bezirksamts Altona, schlägt sich auf die Seite | |
des Standpunkt Schanze. „Mein größtes Anliegen liegt in dem öffentlichen | |
Dialog und der Meinungsäußerung der Anwohner“, sagt Evers. Für ihn gilt es | |
nun, die Anwohner sowie die verantwortlichen Betriebe einander anzunähern | |
und in gegenseitigem Interesse zu handeln. | |
23 Oct 2014 | |
## AUTOREN | |
Sebastian Schulten | |
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