| # taz.de -- Kolumne Press-Schlag: Baustelle Borussia | |
| > Es ist nicht das Spielsystem, das den Vizemeister in die Krise gekickt | |
| > hat. Vielmehr ist die Elf nicht eingespielt – und hat Angst vorm | |
| > Versagen. | |
| Bild: Trainer Jürgen Klopp hat's nicht leicht | |
| Nur sieben Punkte. So wenig hatte der BVB noch nie nach zehn Spielen in der | |
| Bundesligageschichte. Da stellen sich dann Fragen nach Jürgen Klopps | |
| Spielsystem. Ist es gescheitert? Haben sich die Mannschaften in der Liga | |
| inzwischen darauf eingestellt? | |
| Nein. Die Probleme liegen woanders. Dortmund hat, wie Trainer Jürgen Klopp | |
| sagt, einfach „zu viele Baustellen“. Der BVB war trotz Erweiterung des | |
| Kaders nicht in der Lage, die verletzten Spieler adäquat zu ersetzen, denn | |
| fast alle Schlüsselspieler waren verletzt. Eine Vorbereitung auf die Saison | |
| war wegen der WM kaum möglich. | |
| Wenn Spieler nach längerer Pause wieder eingesetzt wurden, dann war das | |
| häufig kontraproduktiv, denn wie Gündogan verschuldeten sie oft Gegentore. | |
| Und die Neuzugänge Ramos, Ginter und Immobile sind noch lange nicht | |
| integriert. Vor allem Immobile hat Klopps Spielidee nicht verinnerlicht. | |
| Schließlich muss man konzedieren, dass viele Spieler einfach nicht auf dem | |
| Niveau der Bayern mithalten können. | |
| Es ist nicht die Spielidee, die gescheitert ist, wenn sich die Mannschaften | |
| aus den unteren Tabellenregionen hinten reinstellen. Dortmund hätte seine | |
| Spiele nicht verlieren müssen. Die Gegner konnten aber verlässlich darauf | |
| zählen, dass dem BVB krasse Abwehrfehler unterliefen. | |
| ## Bayern taktisch überlegen | |
| Als Hummels in München verletzt vom Platz musste, schwante vielen, dass das | |
| spielentscheidend sein könnte, denn Hummels hatte 71 Prozent seiner | |
| Zweikämpfe gewonnen und kam seiner alten Form wieder ziemlich nahe. | |
| Bayern-Trainer Pep Guardiola nutzte das aus. Er brachte Ribéry und gab | |
| Anweisung, dass sich alle auf Dortmunds Verteidiger Neven Subotic stürzen | |
| sollten, der immer noch in einem Formtief steckt und auch nur 33 Prozent | |
| seiner Zweikämpfe gewann. | |
| Die Taktik hatte Erfolg. Subotic musste beide Gegentreffer auf seine Kappe | |
| nehmen. Aber auch wenn das der Kniff war, der die Bayern das Spiel gewinnen | |
| ließ, die Münchner waren auch insgesamt kombinationssicherer und spielten | |
| folglich die besseren Möglichkeiten heraus. Warum die Dortmunder allerdings | |
| in der zweiten Halbzeit immer mehr unpräzise lange Bälle nach vorne | |
| schlugen und die Bayern einen Druck aufbauen ließen, dem sie nicht mehr | |
| gewachsen waren, ist etwas, das sich wohl nur als Versagensangst erklären | |
| lässt, denn schließlich lagen die Dortmunder bis zur 72. Minute in Führung. | |
| Aber die mögliche Sensation verlieh ihnen nicht etwa den zweiten Atem, | |
| vielmehr verlegten sie sich auf das Halten des knappen Vorsprungs. Jetzt | |
| haben die Dortmunder ein echtes Problem, denn die Champions-League-Plätze | |
| sind 13 Punkte entfernt. Und auch wenn sich Marco Reus nach seinem | |
| Führungstreffer auf das BVB-Emblem geklopft hat, wird er dann wohl doch | |
| lieber dorthin gehen, wo die Aussichten auf einen Titel größer sind. | |
| 2 Nov 2014 | |
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| Klaus Bittermann | |
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