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# taz.de -- Mehr Geld für Gesundheitsprävention: Boni als Lockmittel
> Übergewicht, Krebs, Rauchen: Mit einem eigenen Gesetz will Hermann Gröhe
> dafür sorgen, dass Volkskrankheiten früher erkannt und bekämpft werden.
Bild: Die Krankenkassen sollen ihre Ausgaben für Präventionsmaßnahmen drasti…
BERLIN taz | Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will die
Sozialkassen gesetzlich dazu verpflichten, ihre Ausgaben zur Früherkennung
und Vermeidung von Krankheiten ab 2016 mehr als zu verdoppeln.
Statt bisher drei Euro jährlich sollen sie künftig sieben Euro pro
Versicherten für Leistungen zur Gesundheitsprävention ausgeben. Insgesamt
sollen 510 Millionen Euro pro Jahr in die Prävention fließen – als
individuelle Förderung, zur Unterstützung von Programmen in Kindergarten
und Schulen sowie in Betrieben.
Ziel sei, die „gesundheitliche Eigenkompetenz und Eigenverantwortung der
Versicherten“ zu stärken, heißt es in dem Referentenentwurf aus Gröhes
Ministerium für ein entsprechendes Präventionsgesetz, der der taz vorliegt.
Als besonders dringlich definiert werden die Erkennung und Vermeidung von
Diabetes mellitus Typ 2, Brustkrebs und die Senkung des Tabakkonsums.
Daneben will Gröhe die „Lebenskompetenz“ der Versicherten durch mehr
Bewegung und gesünderes Ernährungsverhalten stärken, depressive
Erkrankungen früher erkennen und behandeln lassen und dafür sorgen, dass
Menschen „gesund älter werden“. Analog zu dem Grundsatz „ambulant vor
stationär“ soll dazu in der Pflege künftig die Maxime „Reha vor Pflege“
gelten. Für Kuren soll es ab 2016 pro Jahr 15 bis 20 Millionen Euro
zusätzlich geben.
Daneben sieht der Gesetzentwurf vor, dass gesetzliche wie private
Krankenkassen, Renten-, Pflege- und Unfallversicherung sowie Länder und
Kommunen in eine gemeinsame nationale Präventionsstrategie eingebunden
werden.
## Bonus für Gesunde
Eine künftige „Präventionskonferenz“ unter Geschäftsführung der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung soll die Verzahnung der
Maßnahmen garantieren. Ärzte und Apotheker sollen sodann in einem
zusätzlichen „Präventionsforum“ darüber unterrichtet werden, wie die
jeweiligen Strategien und Ziele aussehen. Die Krankenkassen wiederum sollen
ihre Versicherten mit Boni ihrer Wahl zur Teilnahme an entsprechenden
Präventionsprogrammen motivieren dürfen.
Die zunächst erheblichen Zusatzausgaben, heißt es schwammig in dem Entwurf,
könnten kompensiert werden dank künftiger „Einsparungen“ – dadurch, dass
Krankheiten erst gar nicht oder zeitverzögert entstehen.
Das Präventionsgesetz wäre das erste seiner Art in Deutschland. Ein
ähnlicher Vorstoß unter der schwarz-gelben Vorgängerregierung war
gescheitert. Gröhe hat sich nun bei seinem Entwurf auf Vorarbeiten aus den
Ländern gestützt; das Gesetz selbst aber wäre im Bundesrat nicht
zustimmungspflichtig.
2 Nov 2014
## AUTOREN
Heike Haarhoff
## TAGS
Prävention
Krankenkassen
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Wandern
Gesundheit
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Malaria
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