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# taz.de -- Europa League: Bärenstarke Wölfe und Fohlen
> Gladbach stellt mit dem Europa-League-Sieg in Limassol einen neuen
> Vereinsrekord auf. Wolfsburg gewinnt zum siebten Mal hintereinander:
> ebenfalls eine neue Bestmarke.
Bild: Raffael: 174 Zentimeter groß und Kopfballtorschütze zum 1:0
NIKOSIA/WOLFSBURG/MOSKAU dpa | Der VfL Wolfsburg hat seine Siegesserie auch
in der Europa League fortgesetzt und einen Vereinsrekord aufgestellt. Der
Bundesligazweite kam am Donnerstagabend auch durch vier Jokertore zu einem
5:1 (0:0) gegen den FK Krasnodar. Die Niedersachsen feierten damit den
siebten Pflichtspielsieg am Stück und verbesserten ihre bisherige Bestmarke
aus der Meistersaison 2008/09. Vier Europa-League-Tore durch eingewechselte
Spieler in einer Halbzeit gab es ebenfalls noch nie.
Vor 16.674 Zuschauern in der Volkswagen-Arena erzielte der aus Bremen
gekommene Hunt 98 Sekunden nach seiner Einwechslung zur Pause den
Führungstreffer und sorgte in der 57. Minute mit seinem zweiten Treffer für
Jubelstürme. Nach dem Anschlusstreffer des Brasilianers Wanderson (72.)
gelang Josuha Guilavogui (73.) mit seinem ersten Pflichtspieltor für den
VfL die Vorentscheidung. In der 89. Minute verwandelte dann Nicklas
Bendtner einen Foulelfmeter und traf auch in der Nachspielzeit noch einmal.
„Wenn du endlich triffst für deinen neuen Klub, dann ist das wie eine
Befreiung“, sagte der wie Hunt eingewechselte Bendtner.
Die Wolfsburger (7 Punkte) haben nun vor den abschließenden
Europa-League-Spielen als Tabellenzweiter gegen den Spitzenreiter FC
Everton (8) am 27. November und beim OSC Lille am 11. Dezember beste
Chancen auf das Erreichen der Zwischenrunde. Vier Punkte Vorsprung vor dem
Tabellendritten Lille sollten reichen. Auch der Hamburger SV kann am
Sonntag zum Nord-Derby in der Fußball-Bundesliga kommen.
Die Niedersachsen hatten mit den Russen, die sie im Hinspiel mit 4:2
besiegt hatten, in der ersten Halbzeit große Probleme. Torhüter Benaglio
verhinderte mit Glanzparaden einen Rückstand. Nach der fußballerischen
Magerkost gab es deutliche Worte: „Wir haben zu kompliziert gespielt“,
sagte Manager Klaus Allofs und bemängelte die Einsatzbereitschaft seiner
hoch bezahlten Angestellten. Dass auch die Profis mit ihrer Leistung nicht
zufrieden waren, zeigten die VfL-Stars Luiz Gustavo und Kevin de Bruyne,
die sich beim Gang in die Kabine ein Wortgefecht lieferten. Es sei ihm
„ganz lieb, wenn sie sich verbal in die Haare geraten“, sagte Allofs. Dann
sei wenigsten Feuer drin.
Die Wolfsburger kamen stark zurück. Vor allem der Wechsel von Hunt für Ivan
Perisic zahlte sich aus. Nach einer Flanke von Träsch gelang Hunt per
Kopfball die vielumjubelte Führung. Der Stürmer sorgte dann wenig später
für die Vorentscheidung, traf zum 2:0. Beim 4:0 in Stuttgart hatte der von
Werder Bremen gekommene Hunt gerade einmal fünf Minuten gespielt. Erstmals
überhaupt traf der von Atletico Madrid ausgeliehene französische
Nationalspieler Guilavogui für die Wolfsburger in einem Pflichtspiel. Der
Schreck über den Anschlusstreffer von Wanderson hielt nicht lange. Nach
einem Foul an Hunt traf Bendtner zur Entscheidung und legte in der
Nachspielzeit noch einmal nach.
## Tabellenführung für Gladbach
Borussia Mönchengladbach bleibt zum 18. Mal in Serie unbesiegt: Klubrekord.
Der Bundesligadritte kam am Donnerstagabend in der Europa League bei
Apollon Limassol zu einem 2:0 (0:0)-Arbeitssieg und übernahm in der Gruppe
A die Tabellenführung. Zugleich übertraf das Team von Trainer Lucien Favre
die 44 Jahre alte Bestmarke noch aus der Ära von Hennes Weisweiler.
Vor 7.000 Zuschauern im GSP Stadion in Nikosia erzielten der Brasilianer
Raffael per Kopf in der 55. Minute und Patrick Herrmann (90.+5) die
entscheidenden Treffer. „Das war ein großer Schritt in die Zwischenrunde.
Vor ein paar Jahren hätten wir so ein Spiel verloren“, sagte Torschütze
Herrmann. Drei Tage vor dem Spiel bei Borussia Dortmund konnte Gladbach
trotz des Erfolges nicht an die großartigen Leistungen der vergangenen
Wochen anknüpfen. Zu oft machten die „Fohlen“ mit eigenen Fehlern die
biederen Zyprer stark, die sie noch zwei Wochen zuvor mit 5:0 besiegt
hatten.
Trainer Lucien Favre hatte wieder einmal rotiert und zum 18. Mal
nacheinander mit einer anderen Formation spielen lassen. Im Vergleich zum
3:1 in der Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim nahm der Schweizer fünf
Änderungen vor. Fabian Johnson, Oscar Wendt, Thorgan Hazard, Ibrahima
Traore und Branimir Hrgota durften von Beginn ran. Unter anderem blieben
die zuletzt überzeugenden Offensivakteure Andre Hahn und Herrmann zunächst
auf der Bank, Nationalspieler Max Kruse fehlte ganz.
Optisch waren die Gäste überlegen, doch fehlte ihnen vor allem in der
ersten Halbzeit oft die letzte Konsequenz im Spiel. Ein Kopfball von Hrgota
(18.) nach einer Ecke war noch die beste Chance in den ersten 45 Minuten.
Limassols Schlussmann Bruno Vale reagierte hervorragend. Nach rund 20
Minuten kamen die Gladbacher mehr und mehr aus dem Tritt. Mängel im Aufbau
und Fehler im Stellungsspiel ermutigten die limitierten Zyprer. Guié Guié
(24.) hätte beinahe eine Nachlässigkeit in der Borussen-Deckung genutzt,
doch sein Schuss ging knapp vorbei.
Bis zur Pause fiel den Gladbachern nicht mehr fiel ein, erst nach dem
Wechsel besannen sie sich auf ihre Stärken. Sie ließen den Ball schneller
laufen, verlagerten immer wieder das Spiel. Limassol bekam nicht mehr
richtig Zugriff. Fast logisch die Führung durch Raffaels Kopfball nach
schöner Flanke von Hazard. Die Gladbacher kontrollierten in der Folgezeit
weiter die Partie, ohne wirklich gefordert zu werden. Zwar schlichen sich
Flüchtigkeitsfehler ein, die Limassol aber nicht nutzen konnte. Gladbachs
Hazard (71.) hatte Pech mit seinem 18-Meter-Schuss, als der Ball die Latte
streifte. In Schlussphase häuften sich die Unkonzentriertheiten bei den
Borussen noch einmal. Sekunden vor dem Ende vertrieb Herrmann die letzten
Zweifel am Sieg.
## Moskau, Salzburg, Florenz und Warschau erfolgreich
Ein Quartett hat vorzeitig die Zwischenrunde erreicht. Der AC Florenz mit
Nationalspieler Mario Gomez und Marko Marin, Dynamo Moskau, Red Bull
Salzburg und Legia Warschau sicherten sich am Donnerstagabend in ihren
Gruppen den Einzug in die nächste Runde.
Florenz reichte ein 1:1 (0:0) gegen PAOK Saloniki, um sich den Platz in der
K.o.-Runde zu sichern. Florenz, bei dem Gomez gegen die Griechen sein
Startelf-Comeback gab und Marin eingewechselt wurde, führt die Gruppe mit
zehn Zählern an und ist in den letzten beiden Spielen der Gruppenphase
nicht mehr von einem der beiden ersten Tabellenplätze zu verdrängen.
In Moskau erzielte der eingewechselte Kevin Kuranyi mit seiner ersten
Ballberührung das Tor des Tages beim 1:0 (0:0) im Spiel gegen GD Estoril
Praia. Der ehemalige Nationalspieler traf drei Minuten nach seiner
Einwechslung in der 77. Minute. Moskau feierte damit in der Gruppe E im
vierten Spiel den vierten Sieg.
## Sorianos Dreierpack
Auch Salzburg schaffte dieses Kunststück. Beim 5:1-Kantersieg bei Dinamo
Zagreb erzielten Kapitän Jonatan Soriano (40./64./85.) mit einem
Dreierpack, Kevin Kampl (59.) und Massimo Bruno (72.) die Tore für die
Österreicher, die nun zehn Punkte gesammelt haben. Schärfster Rivale um den
Gruppensieg ist Celtic Glasgow (8). Die Schotten hätten ebenfalls alles
klar machen können, kamen aber nur zu einem 1:1 bei Astra Giurgiu.
Legia Warschau sicherte sich die nächste Runde durch das 2:1 (1:1) und
blieb ohne Punktverlust. Mit zwölf Zählern führen die Polen die Gruppe L
an. Der KSC Lokeren kam gegen den Tabellenzweiten Trabzonspor (7) nicht
über ein 1:1 (1:1) hinaus.
Schützenhilfe für Gladbach leistete der FC Zürich durch einen 3:2-Erfolg
über den FC Villarreal. Franck Etoundi (21.) Berat Djimsiti (26.) und
Kapitän Yassine Chikhaoui (29.) trafen in der turbulenten ersten Hälfte für
die Schweizer. Tomás Pina (20.) und Gerard Moreno (24.) erzielten die
Treffer für die Spanier. In der Tabelle liegt Gladbach mit acht Punkten vor
Villarreal (7) und Zürich (4).
7 Nov 2014
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