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# taz.de -- Dschihadisten in Kenia: Tote bei Anschlag auf Bus
> Bei einem Überfall im Norden Kenias werden 28 Nichtmuslime getötet.
> Al-Shabaab-Kämpfer hatten sie zuvor von muslimischen Fahrgästen getrennt.
Bild: Razzien in Moscheen in der vergangenen Woche sollen der Anlass für das M…
NAIROBI ap | Die radikalislamische somalische Terrormiliz Al-Shabaab hat
bei einem Anschlag im Norden Kenias 28 Nichtmuslime getötet. Rund 20
Attentäter hätten am Samstag 50 Kilometer vor der Stadt Mandera einen Bus
überfallen, teilte die kenianische Polizei mit.
Die Bewaffneten griffen demnach alle Nichtmuslime heraus und erschossen sie
aus kurzer Entfernung. Al-Shabaab übernahm die Verantwortung für den
Angriff. Er sei die Vergeltung für Razzien in vier Moscheen durch
kenianische Sicherheitskräfte Anfang der Woche.
Die Polizei teilte mit, der Bus mit den 60 Fahrgästen sei auf dem Weg in
die Hauptstadt Nairobi gewesen. Unter den Opfern befänden sich 19 Männer
und neun Frauen. Einige der Opfer seien Beamte gewesen.
Der Bus sei zunächst herausgewunken worden, habe aber nicht gestoppt,
teilte die Polizei mit. Daraufhin hätten die Attentäter ihn mit Kugeln
durchsiebt. Als auch das nichts genutzt habe, hätten sie mit einer
Panzerfaust geschossen. Schließlich fuhr der Bus von der Straße ab, die
Kämpfer ließen alle Passagiere aussteigen. Die Nichtmuslime seien von den
anderen Fahrgästen getrennt und erschossen worden, hieß es weiter. Die
Polizei vor Ort habe nur langsam reagiert, weil sie auf Unterstützung des
Militärs gewartet habe. Die Angreifer hätten bessere Waffen als die
Polizei. Mandera liegt nahe der Grenze zu Somalia.
## Moscheen als Ausbildungszentrum
Bei den Razzien der vier Moscheen an der Küste war am Montag ein Mensch
getötet worden. Die Polizei hatte erklärt, der junge Mann habe versucht,
eine Handgranate auf sie zu werfen. Die Behörden schlossen die Moscheen,
nachdem die Polizei Sprengstoff und ein Gewehr entdeckt hatte. Muslime
gehen jedoch davon aus, die Polizei habe die Waffe selbst dort platziert,
um eine Rechtfertigung für die Schließung der Moscheen zu haben. Die
Regierung hatte zuvor gesagt, die vier Moscheen seien Ausbildungszentren
für Al-Shabaab.
Die radikalislamische und mit Al-Kaida verbündete Organisation verübt
Anschläge in Kenia, weil vor drei Jahren kenianische Truppen in Somalia in
den Kampf gegen die Gruppe eingetreten waren. Seitdem gab es
Behördenangaben zufolge mindestens 135 Angriffe der Al-Shabaab, darunter
auch den Anschlag auf das Einkaufszentrum Westgate Mall in Nairobi im
September 2013, bei dem 67 Menschen starben. Für den Anschlag hatte
Al-Shabaab die Verantwortung übernommen. Die Miliz bekannte sich auch zu
anderen Angriffen an der kenianischen Küste, bei denen in diesem Jahr
mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen sind.
Al-Shabaab wurde 2011 von Soldaten der Afrikanischen Union aus der
somalischen Hauptstadt Mogadischu vertrieben und ist seither vor allem in
ländlichen Gegenden aktiv. Somalias schwache Regierung bemüht sich um einen
Wiederaufbau des durch Armut und den Aufstand der Al-Shabaab gezeichneten
Landes. Sie wird dabei von den Vereinten Nationen unterstützt. Die von der
Afrikanischen Union unterstützten somalischen Truppen machen derzeit
Fortschritte bei der Rückeroberung von Hochburgen der Terrormiliz. Vor
kurzem hatten sie die Hafenstadt Barawe eingenommen.
Im September war der Chef der Terrormiliz Ahmed Godane durch eine US-Drohne
getötet worden. Der Extremist Ahmed Umar - bekannt auch als Abu Ubaida -
wurde als Nachfolger eingesetzt. Zudem gelobten die Extremisten Vergeltung.
Die somalische Regierung warnte, Ziele terroristischer Angriffe könnten
medizinische oder Bildungseinrichtungen sein.
22 Nov 2014
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