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# taz.de -- Feiertage im Jahr 2015: Mehr Arbeit, weniger frei
> 2015 müssen alle Arbeitnehmer mindestens zwei, je nach Bundesland bis zu
> vier Tage mehr arbeiten als in diesem Jahr. Auch Brückentage gibt es
> kaum.
Bild: Länger malochen: 2015 gibt's für Arbeitnehmer weniger freie Tage.
BERLIN dpa | 2015 ist kein freundliches Jahr für Arbeitnehmer - mit Blick
auf die kleine Urlaubspause zwischendurch. Im Gegensatz zu 2014 liegen zwei
der bundeseinheitlich neun Feiertage, die auf Wochentage fallen können, auf
Wochenenden und verpuffen so als willkommene Auszeit von der Arbeit.
Für die Berufstätigen in Bundesländern mit mehr christlichen Feiertagen
summieren sich die an einem Samstag oder Sonntag sogar auf fünf. Als echte
Brückentage bieten sich nur der 2. und der 5. Januar, der 15. Mai und der
5. Juni für ein verlängertes Vier-Tage-Wochenende an.
Selbst mit kluger Vorausplanung lässt sich der Urlaub nicht so komfortabel
verlängern wie in diesem Jahr. Doch wer an einem gesetzlichen Feiertag an
einem Samstag arbeitet und eine entsprechende Vorschrift im Tarifvertrag
hat, bekommt wenigstens einen Feiertagszuschlag.
Aufgepasst am Jahresanfang: Wer nach einer turbulenten Silvesterfete gern
etwas länger ausspannen möchte, sollte sich Freitag, den 2. Januar
freinehmen. Denn Neujahr fällt auf einen Donnerstag. Wer in Bayern,
Baden-Württemberg oder Sachsen-Anhalt lebt, sollte auch Montag, den 5.
Januar, als Urlaubstag einplanen. Denn die Heiligen Drei Könige werden am
Dienstag, den 6. Januar, gefeiert. So können sich Arbeitnehmer dort auf
einen Schlag sechs freie Tage mit dem Einsatz von nur zwei Urlaubstagen
gönnen.
## Durststrecke bis November
Wer mehrere Feiertage für einen längeren Urlaub nutzen möchte, sollte
unbedingt den Mai wählen. Der Wonnemonat startet mit einem langen
Wochenende am Tag der Arbeit (1. Mai), einem Freitag. Bereits 14 Tage
später lässt sich an Christi Himmelfahrt (14. Mai) an einem Donnerstag mit
einem Brückentag (15. Mai) ein Vier-Tage-Wochenende basteln. Das
Pfingstfest folgt am 24. Mai (Pfingstsonntag) und 25. Mai (Pfingstmontag),
ebenfalls ein Drei-Tage-Wochenende.
Berufstätige in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen,
Rheinland-Pfalz und dem Saarland können sieben Tage später schon wieder ein
Brückentag-Wochenende einplanen: Fronleichnam fällt auf Donnerstag, den 4.
Juni. Freitag, 5. Juni freinehmen!
Doch dann folgt bis Mitte November eine lange Durststrecke. Selbst Maria
Himmelfahrt - Feiertag nur in Bayern und dem Saarland - taugt nicht für ein
verlängertes Wochenende. Der 15. August ist ein Samstag.
Das gilt ebenso für den nächsten bundesweiten Feiertag: Den 3. Oktober.
Auch der Tag der deutschen Einheit fällt 2015 auf einen Samstag und somit
als zusätzlicher freier Tag aus.
Die beiden christlichen Feiertage - der Reformationstag am 31. Oktober und
Allerheiligen am 1. November setzen diese Serie fort. Der Reformationstag -
gültig in den fünf ostdeutschen Bundesländern - und Allerheiligen - gültig
in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und
Nordrhein-Westfalen - liegen am Samstag und am Sonntag.
## Geschenk für Unternehmen
Nur die Sachsen begehen den Buß- und Bettag der Evangelischen Kirche am
Mittwoch, den 18. November, als Feiertag. Sie könnten aus zwei Urlaubstagen
fünf freie Tage machen. Die Augsburger, die jährlich am 8. August das
Friedensfest feiern, haben hingegen Pech: Der spezielle Feiertag fällt auf
einen Samstag.
Selbst Weihnachten bietet 2015 allen Arbeitnehmern nur einen statt zwei
zusätzliche freie Tage. Der erste Weihnachtstag (25. Dezember) fällt auf
einen Freitag, der zweite Weihnachtstag (26. Dezember) demnach auf einen
Samstag.
Für Arbeitnehmer ist es ein Ärgernis, für Unternehmen und die Konjunktur
ein Geschenk. Weil die Beschäftigten mehr arbeiten müssen als in diesem
Jahr, werden sie mehr produzieren und das Wachstum antreiben, stellen die
führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten fest.
Zwar werde das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr um
1,2 Prozent zulegen, dies allerdings auch wegen der höheren Zahl an
Arbeitstagen: „Kalenderbereinigt beträgt die Rate 1,0 Prozent“, heißt es
dort.
Simon Junker vom DIW Berlin legt sogar noch eine Schippe drauf: Er sieht
neben dem Kalendereffekt von knapp einem Viertel Prozentpunkt einen kleinen
zusätzlichen Anschub, weil es 2015 weniger Brückentage gibt als üblich.
Nach Angaben der Bundesbank erzeugt die deutsche Industrie an einem
Brückentag im Durchschnitt um etwa ein Drittel weniger als an einem
normalen Arbeitstag - wobei die Stärke dieses Einflusses auch von der
konjunkturellen Situation abhänge.
26 Nov 2014
## TAGS
Feiertage
Kalender
Arbeitnehmer
Konjunktur
Ostern
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