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# taz.de -- Machtkampf bei der AfD: Eins zu Null für Lucke
> AfD-Chef Bernd Lucke will die Anzahl der Vorsitzenden von drei auf einen
> reduzieren. Seine Co-Chefs wollen das nicht. Der Parteitag entscheidet.
Bild: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Ob Lucke derjenige sein wird?
BERLIN taz | Bernd Lucke ist seinem Ziel, alleiniger Parteichef der
Alternative für Deutschland (AfD) zu werden, einen Schritt näher gekommen.
Die rechtspopulistische Partei soll professionalisiert werden und nach
einer Satzungsänderung künftig nur noch einen Parteivorsitzenden haben
sowie einen Generalsekretär, der diesem unterstellt ist. So sieht es der
Vorschlag einer Parteikommission vor, die sich nach langen Diskussionen am
Wochenende verständigt hat.
Über die neue Satzung entscheidet der Parteitag Ende Januar. Der Entwurf
braucht eine Zweidrittelmehrheit. In der Kommission saßen Mitglieder aus
allen Bundesländern, aus der Parteispitze waren Lucke und die sächsische
Fraktionschefin Frauke Petry dabei, die auch Co-Vorsitzende der
Bundespartei ist.
Insgesamt hat die AfD bislang drei Sprecher. Neben Lucke und Petry gehört
der frühere FAZ-Redakteur Konrad Adam dazu. Petry und Adam sind beide für
eine mehrköpfige Parteispitze. „Dafür werde ich auf dem Parteitag auch
sprechen“, sagte Adam der taz. Eine AfD ohne Lucke allerdings kann er sich
nicht vorstellen. Dieser hatte jüngst mit seinem Rückzug aus der
Parteispitze gedroht, sollte sich die Partei einer Neuordnung verschließen.
Seine Begründung: In der dreiköpfigen Spitze gebe es einen zu großen
Koordinierungsbedarf.
In der Partei gibt es seit Langem Kritik an Luckes Führungsstil, der von
vielen als autoritär empfunden wird. Petry hatte jüngst vor einer
„One-Man-Show“ gewarnt. „Durch nur einen Parteivorsitzenden wird die AfD
nicht effizienter“, sagte sie. Alexander Gauland, Fraktionschef im
Brandenburger Landtag, hatte Lucke als „Kontrollfreak“ kritisiert. Auch er
ist gegen eine Reduzierung an der Parteispitze. „Ich glaube nicht, dass es
klug ist, die Basis zu verbreitern und gleichzeitig die Spitze zu
verengen“, sagte Gauland.
## Es gibt Alternativen
Luckes Drohung, sich möglicherweise aus der Parteispitze zurückzuziehen,
sei „nicht zielführend“. In der Parteispitze geht man davon aus, dass es
auf dem Parteitag Alternativvorschläge zum Satzungsentwurf geben wird. Die
nötige Mehrheit für den Entwurf sei nicht sicher, heißt es. Auch Adam hält
den Ausgang für offen: „In der Partei sind viele, die Basisdemokratie ernst
nehmen.“
Unterdessen hat der Vorstand des hessischen Landesverbands, dem Adam
angehört, die Amtsenthebung des Landeschefs Peter Münch beim
Landesschiedsgericht beantragt. Münch hatte laut AfD in zwei parteiinternen
Bewerbungsbögen eine Mitgliedschaft bei den Republikanern nur verkürzt von
1989 bis 1991 angegeben.
Entscheidend für den Beschluss sei nicht die Mitgliedschaft als solche
gewesen, so Adam. „Entscheidend war, dass er die Partei nicht rechtzeitig,
vollständig und wahrheitsgemäß über seine Funktion und die Zeit bei den
Reps informiert hat.“ Münchs Vorgänger Gunther Nickel war erst Mitte
November zurückgetreten.
1 Dec 2014
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Bernd Lucke
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Das finden nicht alle.
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