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# taz.de -- Bürgerkrieg in Kolumbien: Farc verkündet Waffenstillstand
> Seit 50 Jahren befindet sich die Farc im Krieg. Seit 2012 laufen
> Friedensverhandlungen. Jetzt erklärt die Guerilla einen einseitigen und
> unbefristeten Waffenstillstand.
Bild: Während der Verhandlungen in Havanna pflanzen Vertreter der Farc und der…
BOGOTA kna | In Kolumbien hat die linksgerichtete Guerillaorganisation Farc
einen einseitigen und unbefristeten Waffenstillstand angekündigt. Wie die
Rebellengruppe am Mittwochabend auf ihrer Internetseite mitteilte, werde
die Waffenruhe am kommenden Sonntag beginnen und von Vertretern
internationaler Organisationen, ausländischer Regierungen oder durch
Nichtregierungsorganisationen überwacht.
Die Guerillaorganisation, die derzeit mit der Regierung von Präsident Juan
Manuel Santos in der kubanischen Hauptstadt Havanna Verhandlungen über ein
Ende des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts führt, will den
Waffenstillstand nur dann beenden, „sollte sich bestätigen, dass unsere
Guerilla-Strukturen Ziel von Angriffen der Streitkräfte geworden sind“,
heißt es in der Erklärung.
Die ausgerufene Waffenruhe solle in einen beiderseitigen Waffenstillstand
münden. Santos lehnt einen solchen Waffenstillstand bisher ab. Die
Militäroffensive werde so lange anhalten, bis der Konflikt beendet sei,
sagte er am Mittwoch dem Radiosender „La W“.
Seit dem Beginn der Friedensverhandlungen Ende 2012 hatte die Farc mehrfach
für wenige Wochen eine Waffenruhe verkündet, zuletzt im Rahmen der
Präsidentschaftswahlen im Juni dieses Jahres. Dabei verstießen allerdings
einzelne Farc-Einheiten gegen den Waffenstillstand.
## Verhandlungen seit 2012
Die katholische Kirche begrüßte die Ankündigung der Rebellengruppe,
kritisierte allerdings die von den Farc genannten Konditionen. „Der Staat
muss weiterhin konsequent arbeiten, um die nationale Souveränität zu
verteidigen“, teilte der Generalsekretär der kolumbianischen
Bischofskonferenz, Bischof Jose Daniel Falla Robles, auf der Internetseite
der Bischofskonferenz mit. Eine Waffenruhe der Farc müsse auch ein Nein zu
Entführungen und zum illegalen Drogenanbau bedeuten, so der 57-jährige
Oberhirte.
Die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung von Präsident Juan Manuel
Santos und der FARC-Guerilla laufen seit Ende 2012. Sie stehen unter der
Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba und werden zudem von Chile und
Venezuela begleitet.
Die Farc entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte
Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere
Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die EU stuft sie als
Terrororganisation ein. Bereits geeinigt haben sich beide Seiten in den
Punkten Landverteilung, Drogenhandel und politische Integration der Farc.
Gespräche zu den Punkten Opferentschädigung und Entwaffnung sollen folgen.
18 Dec 2014
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