# taz.de -- Friedensverhandlungen in Kolumbien: Präsident will Waffenstillstand | |
> Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat einen Waffenstillstand mit | |
> der Farc-Guerilla stets abgelehnt. Jetzt will er doch darüber verhandeln. | |
Bild: Kehrtwende gegenüber der Farc-Guerilla: Kolumbiens Präsident Juan Manue… | |
BUENOS AIRES taz | Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos macht Nägel mit | |
Köpfen. Am Mittwoch verkündete er sein Einverständnis für einen | |
Waffenstillstand mit der Farc-Guerilla. „Ich habe den Verhandlungsführern | |
Anweisungen gegeben, so schnell wie möglich die Diskussion über einen | |
beiderseitigen und endgültigen Waffenstillstand zu beginnen,“ sagte Santos. | |
Nur wenig später erklärte die Guerilla auf ihrer Internetseite ihre | |
sofortige Gesprächsbereitschaft. | |
Die Farc hatte wiederholt eine einseitige und bedingungslose Feuerpause | |
nicht nur angekündigt sondern größtenteils auch eingehalten. Stets wurde | |
die Regierung zur Teilnahme aufgefordert. | |
Seit dem 20. Dezember lässt die Farc erneut einseitig die Waffen ruhen, | |
drohte aber vor wenigen Tagen wegen des verstärkten militärischen Vorgehens | |
der Armee mit der Wiederaufnahme der Kampfhandlungen. | |
Kolumbiens Regierung und Farc führen seit Mitte November 2012 in der | |
kubanischen Hauptstadt Havanna Friedensgespräche. Ziel ist es, den seit | |
über 50 Jahren andauernden Bürgerkrieg zu beenden. Santos hatte vor Beginn | |
der Verhandlungen angekündigt, die militärischen Operationen weiter gehen | |
und die militärische Präsenz „auf jedem Zentimeter des nationalen | |
Territorium“ aufrechterhalten werde. | |
## Baldiger Abschluss der Friedensverhandlungen? | |
Damit grenzte sich Santos deutlich von dem letzten Versuch einer | |
Konfliktlösung durch Friedensgespräche ab. Unter dem damaligen Präsidenten | |
Andrés Pastrana (1998 bis 2002) wurde der Dialog in einer demilitarisierten | |
Zone in der Region von San Vicente del Caguán geführt. Dazu wurden die | |
militärischen Operationen in der Region eingestellt und das Militär wurde | |
aus der Zone abgezogen. Die Gespräche scheiterten letztlich, die Farc war | |
militärisch besser aufgestellt als zuvor. | |
Santos Kehrtwende könnte auf den bevorstehenden Erfolg der jetzigen | |
Friedensverhandlungen hindeuten. Trotz ständigem Auf und Ab kommen beide | |
Seiten bei den wesentlichen Verhandlungspunkten gut voran. Wie die | |
möglichen Vereinbarungen konkret lauten, wird erst am Ende öffentlich | |
mitgeteilt. | |
Für rechte Hardliner in der kolumbianischen Politik und Armee könnte | |
deshalb die Zeit drängen, die Verhandlungen zu torpedieren. Sollte Santos | |
der Armee einen Waffenstillstand verordnen, wären zumindest militärische | |
Aktionen als Sabotageakte bloßgestellt. | |
15 Jan 2015 | |
## AUTOREN | |
Jürgen Vogt | |
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