| # taz.de -- Anfragen zu Social Media: Spaßbremse bohrt weiter | |
| > Nach den Facebook-Aktivitäten des Senatspressesprechers nimmt der | |
| > CDU-Abgeordnete Robert Heinemann auch dessen Twitter-Account ins Visier. | |
| > Alles bloß Privatvergnügen, sagt der Senat | |
| Bild: Legt Wert auf Trennung von Parteien und Regierungsapparat: Robert Heinema… | |
| Die Beschimpfung war schneller als die Antwort des Senats: Noch ehe der | |
| CDU-Abgeordnete Robert Heinemann unlängst die erbetene Auskunft über die | |
| Facebook-Aktivitäten von Senatspressesprecher Christoph Holstein erhielt, | |
| wurde er bei eben jenem Netzwerk als „Spaßbremse“ beschimpft. Inzwischen | |
| hat der Christdemokrat Antwort bekommen auf die damalige Anfrage sowie auf | |
| eine in Sachen Twitter: In beiden Fällen, so der Senat, handele es sich um | |
| einen „privaten Account“ Holsteins. | |
| Das sei bisher nicht klar zu erkennen gewesen, kritisiert Heinemann. Er | |
| hatte sich daran gestoßen, dass Holstein auf seiner Facebook-Seite die | |
| Haushaltspläne des CDU-Spitzenkandidaten mit „ein Zauberkünstler“ | |
| kommentiert hatte. Über den Twitter-Account „@SenatssprechHH“ postete er am | |
| 18. November: „#CDU Hamburg finanziert Wahlversprechen lt. #ndr durch | |
| ’Steuereinnahmen und Rücklagen‘. Welcome to the 70ies…“ | |
| Solche Bewertungen dürfte der Sprecher aus Heinemanns Sicht lediglich als | |
| Privatperson äußern. Die Stadt selbst rät in einer Handreichung allen | |
| Behördenmitarbeitern, bei Social-Media private und dienstliche Nutzung zu | |
| trennen. „Es ist wichtig in einer Demokratie, Regierungsapparat und | |
| Parteien getrennt zu halten“, sagt Heinemann, „da sonst eine regierende | |
| Partei im Wahlkampf stets mehr Ressourcen zur Verfügung hat als die | |
| Opposition.“ | |
| Deshalb nimmt er auch Anstoß daran, dass auf der SPD-betriebenen | |
| Facebook-Seite von Olaf Scholz Fotos aus der Senatspressestelle zu finden | |
| sind. Er fragte nach, ob die Partei dafür zahlt. Tut sie nicht, geht aus | |
| der Antwort hervor: Es sei Aufgabe der Senatspressestelle, „Wünschen nach | |
| Bildern von Senatsmitgliedern nachzukommen“, die auch anderen Medien | |
| kostenfrei zur Verfügung stünden. | |
| Warum nutzt Holstein für sein erklärt privates Twitter-Konto einen Namen, | |
| der ausschließlich auf seine Funktion hinweist, das wollte Heinemann auch | |
| wissen – und wie dies mit den erwähnten Social-Media-Hinweisen für Beamte | |
| zu vereinbaren sei. Diese seien „Empfehlungen“, antwortet der Senat, die | |
| Umsetzung „grundsätzlich Privatsache“. | |
| Heinemann, der bei der Wahl im Februar übrigens nicht wieder antritt, will | |
| keine weiteren Anfragen stellen. „Nach meiner Beobachtung hält sich der | |
| Senatssprecher inzwischen mit Wahlkampfäußerungen zurück“, sagt er – für | |
| ihn sei damit „das Ziel erreicht“. Kaija Kutter | |
| 29 Dec 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Kaija Kutter | |
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