| # taz.de -- Kommentar Moscheebrände in Schweden: Von Dresden nach Uppsala | |
| > In Schweden nimmt die Zahl rassistischer Gewalttaten zu, in Foren wird | |
| > gegen Geflüchtete gehetzt. Immer wieder taucht dabei Pegida als Vorbild | |
| > auf. | |
| Bild: Während Rassisten hetzen, gedenken andere Menschen an der ausgebrannten … | |
| Eskilstuna, Eslöv, Uppsala. Drei schwedische Städte, in denen es innerhalb | |
| nur einer Woche Brandanschläge auf Moscheen gegeben hat. 15 Anschläge in | |
| einem Jahr und eine hohe Dunkelziffer bei minderen Attacken wie | |
| Schmierereien, eingeworfenen Scheiben oder anonymen Drohungen. Zumindest in | |
| einigen Fällen nahmen die unbekannten Täter bei ihren Anschlägen auch den | |
| möglichen Tod von Menschen in Kauf. | |
| Offiziell will die Polizei bislang weder einen Zusammenhang noch ein | |
| gemeinsames Motiv erkennen. Doch die fremdenfeindlichen und islamophoben | |
| Parolen, die teilweise die Molotowcocktails begleiteten, sprechen eine | |
| deutliche Sprache. Schwedens Muslimischer Rat sieht tendenziell zwar schon | |
| seit den Terrortaten vom 11. September 2001 muslimische Einrichtungen im | |
| Lande in wachsendem Masse Angriffen ausgesetzt. Aber in den letzten Monaten | |
| seien die Attacken nicht nur gewaltsamer, sondern auch systematischer | |
| geworden. | |
| Medien fragen mittlerweile, ob es „nur“ ein „Copycat“-Effekt sei oder m… | |
| von einer organisierten Form von Anschlägen sprechen müsse. Jedenfalls | |
| scheinen diese immer weniger spontan und zunehmend geplant und gut | |
| vorbereitet zu sein. | |
| Und in rassistischen Webbforen wird hemmunglos angeheizt. „Weitermachen“, | |
| tönt es da, „raus mit der Muslimscheiße“ und „so scheuchen wir sie aus … | |
| Land“. Es wird auf die angebliche „Überschwemmung“ Schwedens mit | |
| Flüchtlingen verwiesen und das Beispiel anderer Länder gelobt, die nicht so | |
| „dumm“ seien und wo man sich angeblich „endlich“ gegen diese „Überfr… | |
| wehrt. Auffallend oft ist dabei jetzt von [1][Deutschland und Pegida] die | |
| Rede. | |
| So erfreulich es ist, dass nicht nur in allen von den Moscheeanschlägen | |
| betroffenen Orten, sondern in landesweiten Manifestationen SchwedInnen | |
| ihren Abscheu gegen diese Taten bekunden und für ihre muslimischen | |
| MitbürgerInnen auf die Strasse gehen, so ausgesprochen lahm ist bislang die | |
| Reaktion der schwedischen Politik. Mit den üblichen Phrasen, dass man | |
| solche Angriffe auf die Demokratie nicht akzeptieren könne, ist es | |
| mittlerweile wirklich nicht mehr getan. | |
| 2 Jan 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Weihnachten-mit-Pegida/!151786/ | |
| ## AUTOREN | |
| Reinhard Wolff | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Brandanschlag | |
| Schwerpunkt Pegida | |
| Moschee | |
| Islam | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Schwerpunkt Pegida | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Muslime in den Niederlanden: „Alle Moscheen niederbrennen“ | |
| Die Angst vor Brandanschlägen auf islamische Gotteshäuser nimmt zu. Die | |
| Gemeinden fühlen sich bedroht – und schützen sich. | |
| Kommentar Pegida und AfD: Aufstand gegen irgendwas | |
| Merkel muss Pegida und die AfD nicht fürchten. Denn die Wutbürger leiden | |
| unter Phantomschmerzen. Bald sitzen sie trotzig wieder zu Hause. | |
| Rassistische Angriffe in Schweden: Brandanschläge auf eine Moschee | |
| Zum dritten Mal binnen weniger Tage wird eine Moschee angegriffen. Zudem | |
| wurden rassistische Graffiti auf die Außenwände gesprüht. | |
| Brandanschlag auf Moschee in Schweden: „Muslime sind der Sündenbock“ | |
| Bei einem Anschlag auf eine Moschee in Schweden werden fünf Personen | |
| verletzt. Es ist bereits der zwölfte solche Angriff in diesem Jahr. | |
| Kommentar Pegida als Ostphänomen: Dresden ist überall | |
| Pegida als ostdeutsches oder sogar nur ein sächsisches Problem zu sehen, | |
| greift viel zu kurz. Es erinnert an die Fehler der 1990er-Jahre. | |
| Rassismus in Schweden: Rechte Partei packt aus | |
| Juden sind keine Schweden und können es nicht werden, so der Vizepräsident | |
| des schwedischen Parlaments. Jetzt gilt er vielen als untragbar. |