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# taz.de -- Richtungsstreit bei der AfD: Volle Fahrt voraus
> Der Vizevorsitzende hat vor einem rechten Kurs gewarnt, der Chef des
> brandenburgischen Flügels grenzt sich von Pegida ab. Streit um die
> Führung steht an.
Bild: Wo Alexander Gauland hinsteuert, ist nicht ganz klar
BERLIN dpa/afp | Der AfD-Vizevorsitzende Hans-Olaf Henkel hat seine Partei
vor dem an diesem Freitag beginnenden Parteitag indirekt vor einem zu
rechten Kurs gewarnt.
Der passionierte Segler wählte dabei ein Bild aus der Seefahrt. „Im
Überschwang erfolgreicher Wahlergebnisse orientierten sich einige auf der
Kommandobrücke nicht mehr an dem Licht der Sterne, also unserem
Wahlprogramm, sondern an den Lichtern anderer vorbeifahrender Schiffe, zum
Beispiel an Pegida“, schreibt der Europaabgeordnete in einem Gastbeitrag
für das Handelsblatt (Online).
„Mit einer Satzungsänderung ist die Gefahr eines Schiffbruchs aber noch
nicht beseitigt. Wären Versuche erfolgreich, die ganze Mannschaft auf die
Steuerbordseite abzukommandieren, würde unser Schiff Schlagseite bekommen
und untergehen.“ Die Steuerbordseite ist die rechte Seite eines Schiffes.
Die Alternative für Deutschland (AfD) will sich auf ihrem Parteitag in
Bremen eine neue Satzung geben, in der auch eine neue Struktur der Spitze
beschlossen werden soll. Die Partei soll demnach von Dezember an von nur
einem Vorsitzenden geführt werden. Bislang stehen ihr drei Sprecher vor:
neben dem Ökonomie-Professor Bernd Lucke noch Frauke Petry und Konrad Adam.
## Richtungsdebatte steht an
Beim Parteitag dürfte es auch eine Richtungsdebatte geben. Der
nationalkonservative Flügel um die sächsische Landesvorsitzende Petry und
den brandenburgischen AfD-Chef Alexander Gauland will am rechten Rand um
Wählerstimmen werben. Er distanzierte sich allerdings von der
islamkritischen Bewegung Pegida.
Nach dem Rücktritt von Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel sei für ihn „das
Thema Pegida erledigt“, sagte Gauland der Zeitung Die Welt. Bis vor kurzem
hatte er Pegida noch als „natürlichen Verbündeten der AfD“ bezeichnet. Die
nun verbliebenen Führungsmitglieder um Pegida-Gründer Lutz Bachmann
kritisierte Gauland scharf. Die Gruppe, die weiterhin an Bachmann
festhalte, begehe „Verrat an 20.000 Demonstranten“.
Henkel forderte, „Blinde Passagiere, die sich zum Beispiel in Gestalt von
Ausländer- und Demokratiefeinden an Bord geschlichen haben, im nächsten
Hafen wieder abzusetzen“. Er sprach sich für ein eigenständiges Profil aus,
damit „die AfD weder nach Steuerbord noch nach Backbord Schlagseite
bekommt“ und bei den Wahlen in Hamburg (15. Februar) und Bremen (10. Mai)
wieder erfolgreich ist.
30 Jan 2015
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Schwerpunkt AfD
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Alexander Gauland
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Elisabeth Motschmann
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