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# taz.de -- Neuköllner Moschee wirft Prediger raus: Konsequent gegen Sexismus
> Ein Prediger der Al-Nur-Moschee wird keine weiteren Reden mehr halten.
> Sheik Al-Eila hatte sich frauenfeindlich geäußert und wurde angezeigt.
Bild: Der Vorsitzende der Moschee hat schnell reagiert.
BERLIN epd | Die bei Salafisten beliebte Berliner Al-Nur-Moschee hat nach
der frauenfeindlichen Predigt eines ägyptischen Imams offenbar erste
Konsequenzen gezogen. Wie der Vorstand der Moschee, Izzeldin Hammad, am
Mittwoch in Berlin sagte, wird der in der Kritik stehende Imam Abdel Meoz
Al-Eila keine weiteren Predigten halten.
Der ultrakonservative Sheik Al-Eila tritt nach Angaben des
Verfassungsschutzes seit Dezember 2014 als Gastprediger in der
Al-Nur-Moschee auf. Am Dienstag hatte der Türkische Bund Berlin-Brandenburg
Strafanzeige wegen Beleidigung, Volksverhetzung und des Verdachts der
öffentlichen Aufforderung zu Gewalt gestellt. Bis Mittwochmittag
registrierte die Polizei zwei weitere Anzeigen.
Am 23. Januar hatte der ägyptische Imam in einer auf Arabisch gehaltenen
Predigt Frauen jegliches Selbstbestimmungsrecht auf ihren Körper und ihre
Lebensführung abgesprochen. Videos davon sind weiterhin im Internet
abrufbar, teilweise mit englischen Untertiteln. Auch die Moscheegemeinde
verlinkt weiter auf die frauenfeindliche Predigt.
Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte die Aussagen als abstoßend und „eine
Zumutung für jeden klardenkenden Menschen“ bezeichnet. Der Berliner
Verfassungsschutz sprach von „Bestrebungen gegen die
freiheitlich-demokratische Grundordnung“.
Die Vorstandssprecherin des Türkischen Bundes, Ayse Demir, nannte es eine
alle Frauen herabwürdigende finstere Ideologie, die geächtet und bestraft
werden müsse. Mit Aussagen wie, Frauen dürften ohne die Erlaubnis des
Ehemanns nicht das Haus verlassen oder dürften ihm unter keinen Umständen
den Sex verweigern, werde zum Hass gegen Frauen aufgestachelt, warnte sie.
Die Neuköllner Al-Nur-Moschee ist laut Verfassungsschutz Treffpunkt von
Anhängern der salafistischen Islam-Interpretation. In Berlin gehören der
Szene den Angaben zufolge etwa 620 Personen an, davon gelten rund 330 als
gewaltorientiert.
4 Feb 2015
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Sexismus
Gleichberechtigung
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Rainer Brüderle
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