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# taz.de -- Sparprogramm bei Siemens: 7.800 Stellen fallen weg
> Eine Milliarde Euro will der Konzern einsparen. Dazu sollen weltweit
> Tausende Stellen abgeschafft werden, allein in Deutschland mehr als
> 3.000.
Bild: Fahnen vor der Siemens-Hauptverwaltung in München.
MÜNCHEN dpa | Der Elektrokonzern Siemens streicht bei seinem tiefgreifenden
Umbau weltweit rund 7.800 Arbeitsplätze, davon etwa 3.300 in Deutschland.
Das teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Es gehe vor allem um
Verwaltungsstellen. Einzelheiten zu den betroffenen Regionen und Standorten
teilte Siemens zunächst nicht mit.
„Mit unserem Unternehmenskonzept Vision 2020 wollen wir das Unternehmen
wieder auf nachhaltigen Wachstumskurs bringen und die Profitabilitätslücke
zu den Wettbewerbern schließen“, erklärte Vorstandschef Joe Kaeser. Bereits
bekannt ist, dass zusätzlich in der Siemens-Energiesparte rund 1.200 Jobs
wegfallen sollen.
Man werde nun zeitnah in Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern eintreten
und konstruktiv nach sozialverträglichen Lösungen suchen, erklärte die neue
Siemens-Personalchefin Janina Kugel. Betriebsbedingte Kündigungen sollten
entsprechend geltender Vereinbarungen in dem Unternehmen vermieden werden.
Kaeser hatte den größten Konzernumbau seit 25 Jahren im Mai 2014 gestartet.
Die Sektoren-Einteilung des Geschäfts wurde gekippt, die Zahl der
Divisionen von 16 auf neun reduziert. Die Medizintechnik wird
verselbstständigt, auch der Verkauf von Randaktivitäten wie der
Hörgerätesparte gehört zu dem Konzept.
## Schwaches Geschäftsjahr
Mit dem Umbau will Siemens die Kosten um eine Milliarde Euro drücken. Die
Einsparungen sollen in Innovationen, eine höhere Produktivität und Wachstum
investiert werden, wie Siemens erklärte.
Das Management hatte sich zuvor mit Vertretern der Arbeitnehmer beraten.
Dabei waren bereits erste Zahlen zu dem geplanten Jobabbau durchgesickert.
Kaesers Ziel ist es, den Elektroriesen insgesamt stärker auf Trab zu
bringen und die Kundennähe zu erhöhen.
Geschäftlich lief es für Siemens zuletzt nicht rund. Für das erste Quartal
des laufenden Geschäftsjahres hatte Kaeser einen Gewinneinbruch vorlegen
müssen. Grund dafür waren unter anderem Zinseffekte. Siemens kämpft aber
auch mit Problemen im wichtigen Energiegeschäft.
Die IG Metall hatte die Pläne zum Stellenabbau zunächst nicht kommentiert.
Arbeitnehmervertreter sehen die Einschnitte aber schon lange kritisch. "Ich
habe es satt, dass immer wieder Personalabbau als alternativlose Lösung
propagiert wird", sagte die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn.
6 Feb 2015
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