| # taz.de -- Vertreibungen in Myanmar: Bergwerksfirmen profitieren | |
| > Im bitterarmen Myanmar beuten einheimische und ausländische Firmen die | |
| > Rohstoffe aus, nach Angaben von Menschenrechtlern oft mit Gewalt. | |
| Bild: Polizisten blockieren eine Straße in der Nähe der Kupfermine von Monywa… | |
| BANGKOK dpa | Bergwerksfirmen aus Kanada und China haben nach Vorwürfen von | |
| Menschenrechtlern in Myanmar die Vertreibung von Bauern von ihrem Land in | |
| großem Stil geduldet oder aktiv unterstützt. Damit wollten sie Projekte zum | |
| Kupferabbau vorantreiben, berichtete Amnesty International am Dienstag in | |
| Bangkok. | |
| Am Bergwerk Letpadaung in Monywa rund 830 Kilometer nördlich der Hafenstadt | |
| Rangun seien Tausende Menschen von ihrem Land vertrieben worden, hätten | |
| ihren Lebensunterhalt verloren und seien hoher Umweltbelastung ausgesetzt. | |
| Friedliche Proteste würden mit Gewalt niedergeschlagen und niemand werde | |
| zur Rechenschaft gezogen. | |
| Das bitterarme asiatische Land war bis 2011 eine Militärdiktatur. Viele der | |
| damaligen Junta-Generäle regieren jetzt als Zivilisten. | |
| Die kanadische Firma Ivanhoe Mines, später Turquoise Hill Resources, zog | |
| sich 2011 aus dem Projekt zurück. Es wird nun zusammen mit einer | |
| myanmarischen Militärfirma von dem chinesischen Unternehmen Wanbao | |
| betrieben. | |
| „In Myanmar kommen drei Dinge zusammen: Rohstoffreichtum, eine schwache | |
| Justiz und eine Wirtschaft, die vom Militär und Spezialinteressen dominiert | |
| wird“, heißt es in dem Bericht. | |
| Die Kanadier hätten von den Vertreibungen gewusst und nichts getan, | |
| schreibt Amnesty. Die Chinesen hätten selbst Bulldozer zur Verfügung | |
| gestellt, um Felder der dort ansässigen Bauern zu zerstören. | |
| Amnesty zählt mehrere Zwischenfälle auf: im Dezember 2014 wurde eine Frau | |
| getötet, als die Polizei am Bergwerk das Feuer auf Demonstranten eröffnete. | |
| Die Regierung selbst räumte ein, im November 2012 Phosphorbomben gegen | |
| Demonstranten eingesetzt zu haben. 100 Menschen, darunter zahlreiche | |
| Mönche, wurden verletzt. | |
| 10 Feb 2015 | |
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