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# taz.de -- Berlinale – was bisher geschah (7): Kampf um Gleichheit
> Bei der Berlinale-Veranstaltung „Get Networked up“ trafen sich
> Regisseurinnen, um über eine Frauenquote in der Filmbranche zu
> diskutieren.
Bild: Die bosnische Regisseurin Jasmila Zbanic zeigte ihren Film: „Women Make…
„Ladies and small number of gentlemen“, begrüßt Staatssekräter Ralf
Kleindiek das Publikum. Die Männer im voll besetzten Konferenzraum des
Familienministeriums sind tatsächlich an einer Hand abzuzählen. Nun ja, es
geht auch um Frauennetzwerke und die Frage, wie Frauen in der Filmbranche
Gleichstellung erlangen können. „Get Networked Up“ hieß die Veranstaltung,
organisiert vom Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln und dem
New Yorker Athena Film Festival.
Eher „worked up“ – verärgert – sind die Filmemacherinnen, die die bosn…
Regisseurin Jasmila Zbanic in ihrer Video-Compilation „Women Make Great
Movies“ zeigt. Am plakativsten formuliert es die Regisseurin Jennifer
Reeder: „Ich bin eine Filmemacherin, und ich habe eine Vagina. Das ist ein
großes Problem für Menschen im Filmbusiness.“
Die Leiterin des schwedischen Filminstituts, Anna Serner, tritt da etwas
sachlicher auf. In ihrem Vortrag erzählt sie von dem 2012 eingeführten
Gleichstellungsparagrafen im schwedischen „Film-Übereinkommen“. Immerhin,
der Anteil von Regisseurinnen an Filmprojekten stieg 2013 von 26 auf 35
Prozent. Auch die anschließende Diskussion drehte sich um Zahlen.
Die Regisseurin Beryl Richards wurde soeben zur Vorsitzenden der
Vereinigung britischer Regisseure gewählt. Trotzdem habe sie sich in ihrer
gesamten Karriere wie eine Außenseiterin gefühlt, sagt sie. Allerdings
hätten sie und ihre Mitstreiterinnen bei ihrem Kampf für mehr Gleichheit
niemals von ihrer persönlichen Frustration erzählt – sondern Daten erhoben.
„Das ist unsere Waffe“, erklärt Beryl. Kühl und rational müsse man
auftreten, nur damit seien die Männer in den Chefetagen zu beeindrucken.
Ähnlich sieht es Esther Gronenborn von der deutschen Vereinigung „Pro Quote
Regie“. Dass Frauen nicht zusammenarbeiten könnten, sei im Übrigen ein
Mythos. Im Gegenteil, es tue gut, zu wissen, man sei nicht allein. Ein
Zusammengehörigkeitsgefühl war auch in den Wortmeldungen aus dem Publikum
zu spüren. Selbstermutigungen wurden ausgesprochen, fast jeder Kommentar
von Applaus begleitet. Eine Quote müsse her, so der Tenor – oder, wie eine
Zuschauerin es formulierte: „Wir brauchen das jetzt, und wir brauchen es
mehr denn je.“
12 Feb 2015
## AUTOREN
Luise Checchin
## TAGS
Pro Quote Regie
Russland
Film
Indonesien
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