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# taz.de -- Peter Gedöns über Radio und Stimmung: „Wir brauchen mehr Gedön…
> Moderator Peter Gedöns meckert im Radio, weil er diese
> Gute-Laune-Menschen nicht mehr erträgt. Schon morgens geht das Leiden
> los.
Bild: Schon morgens klingelt der Wecker – wer soll da gute Laune haben?
taz: Herr Gedöns, Sie scheinen ein schreckliches Leben zu haben. So
schrecklich, dass Sie jeden Morgen darüber im Radio rumnörgeln.
Peter Gedöns: Ach nö, mein Leben ist großartig. Nur die anderen sind
schlimm.
Sind also wieder mal die anderen schuld.
Immer diese Gute-Laune-Menschen, im Radio, auf der Straße. Ich kann die
nicht mehr sehen und hören. Ich bin der Einzige, der noch schlechte Laune
hat. Ansonsten werden die Menschen doch erbarmungslos niedergelächelt.
Was ist daran so schlimm?
Das geht doch schon am ganz frühen Morgen los. Da wird mir immer ein
„schöner Start in den Tag“ gewünscht. Ich hab aber keinen schönen Start …
den Tag, wenn ich um zehn nach fünf aufstehen muss. Ich finde es zum
Kotzen, wenn der Wecker um diese Zeit klingelt und ich mich rausquäle.
Was sagt Ihre Frau zu Ihrer permanent schlechten Laune?
Ich hab keine Frau. Die hat sich einen mit guter Laune gesucht. Ich habe
nur eine Schwester. Die hat auch schlechte Laune, ist ja meine Schwester.
Und mir gegenüber in dem Haus wohnt die alte Bödefeld. Die hat einen Hund.
Aber den will ich nicht.
„Gedöns“ steht umgangssprachlich für „Getue“. Was hat Getue mit Ihnen…
tun?
Ich mache hier so ’n Gedöns und da so ’n Gedöns. Viele fragen sich, was
dahintersteckt. Das weiß keiner so richtig. Aber ich kann das hier ja mal
aufklären: Also, ich mache nichts weiter, als beim Radio anzurufen und die
Leute dort mit Gedöns zuzuschütten.
Gerhard Schröder hat Gedöns auf seine Weise definiert: Bei ihm steht es für
Frauen, Familie, Senioren und Jugend.
Kommen Sie mir nicht damit.
Schröder hat sich dafür entschuldigt.
Entschuldigen? Ich denk gar nicht dran. Überall wird sich jetzt immerzu
entschuldigt. Das reicht mir auch langsam. Man kann nichts mehr sagen, alle
sind immer so politisch korrekt. Da wird aus jedem blöden Unkraut, das
irgendwo wächst, ein Wildkraut, das geschützt werden muss. Wenn wat Gedöns
ist, sollte man dat auch Gedöns nennen.
Wir brauchen mehr Gedöns?
Auf jeden Fall. Und man darf auch mal sagen: Mööönsch, hör doch jetzt mal
auf mit dem Gedöns. Ohne dass man gleich jemanden diskriminiert, verletzt
oder ihm sonst was antut.
Gedöns ist ehrlich?
Gedöns ist so ehrlich wie ich.
2 Apr 2015
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Moderator
Medien
Gedöns
Radio
Max Schrems
Bundesverfassungsgericht
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