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# taz.de -- Kämpfe im Jemen: Militärakadamie in Sanaa bombardiert
> Seit mehr als zwei Wochen fliegt die Militärallianz, geführt von
> Saudi-Arabien, Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen. Die UN warnen vor
> einer humanitären Katastrophe.
Bild: Rauchschwaden über der Militärakademie in Sanaa.
SANAA afp/dpa | Saudische Kampfflugzeuge haben die Militärakademie in Sanaa
bombardiert. Augenzeugen sahen am Samstag Rauchsäulen über der Einrichtung
hochsteigen. Ali al-Kuhum, ein Mitglied des Politbüros der schiitischen
Huthi-Bewegung, erklärte, in Sanaa seien auch auf ein Wohngebiet und einen
Kinderspielplatz Bomben niedergegangen. Eine nicht näher genannte Zahl von
Zivilisten sei ums Leben gekommen. Saudi-Arabien beschuldigt die
Huthi-Milizen, ihre Stellungen und Waffenlager absichtlich in Wohngebieten
anzulegen.
Im Jemen kämpfen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen gegen Anhänger
des aus dem Land geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Ein von
Saudi-Arabien geführtes arabisches Militärbündnis fliegt seit mehr als zwei
Wochen Luftangriffe gegen die Huthis und ihre Verbündeten. Zu diesen gehört
Hadis Vorgänger, der 2012 zurückgetretene Ex-Präsident Ali Abdullah Salih,
dem weite Teile der Armee treu geblieben sind. UN-Stellen sprechen von
mindestens 600 Toten in den letzten 20 Tagen und warnen vor einer
humanitären Katastrophe.
In der südlichen Hafenmetropole Aden leisten Gegner Salihs und Anhänger der
Autonomie-Bewegung Widerstand gegen die vorrückenden Milizen der Huthis und
gegen Salih-treue Armeeverbände. Ein Sprecher der sogenannten Südlichen
Widerstandsmiliz forderte am Samstag die Stämme im gesamten Südjemen auf,
Kämpfer und Waffen zur Verteidigung Adens zu schicken.
Der Konflikt belastet das ohnehin schwierige Verhältnis zwischen
Saudi-Arabien, das den geflohenen Hadi unterstützt, und dem Iran. Am
Samstag demonstrierten Studenten vor der saudischen Botschaft in Teheran,
wobei es zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften kam. Möglicherweise
vorgeschobener Auslöser des Protests waren Berichte, wonach zwei junge
iranische Pilger auf dem Flughafen der saudischen Stadt Dschidda angeblich
von Sicherheitsbeamten sexuell belästigt wurden.
## Hilfsgüter erst einmal vorhanden
Am Samstagabend wird der französische Außenminister Laurent Fabius in Riad
erwartet, um über die Lage im Jemen zu sprechen. Vor dem Besuch bekräftigte
Fabius die Solidarität Frankreichs mit dem „legitimen Präsidenten“ Hadi.
Das pakistanische Parlament stimmte unterdessen am Freitag gegen eine
Beteiligung an der Militärkoalition und forderte die Regierung auf, sich
für eine friedliche Lösung des Konflikts im Jemen einzusetzen.
Unterdessen ist am Samstag ein weiteres Flugzeug mit Hilfsgütern des Roten
Kreuzes in Sanaa gelandet. Die Maschine habe 32 Tonnen medizinische
Hilfsgüter sowie Stromgeneratoren, Zelte und Ausrüstung zur
Wasseraufbereitung gebracht, sagte eine IKRK-Sprecherin.
Die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK),
Marie-Claire Feghali, sagte, die ersten Hilfslieferungen würden den
aktuellen Bedarf decken. Sollte der Krieg wie bisher weitergehen, würden
jedoch weitere Lieferungen benötigt. Von Sanaa würden nun erste Hilfsgüter
nach Aden im Süden des Landes gebracht. Es liefen Gespräche mit den
Konfliktparteien, um die Schaffung eines sicheren Korridors für weitere
Hilfstransporte zu ermöglichen.
11 Apr 2015
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