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# taz.de -- Nach Terroranschlag auf Universität: Kenia will Flüchtlingslager …
> Dadaab ist das größte Flüchtlingslager der Welt. Kenias Regierung will es
> nun nach Somalia verlegen lassen. Italiens Küstenwache rettete fast 1000
> Bootsflüchtlinge.
Bild: Nur ein kleiner Ausschnitt: Flüchtlingscamp in Dadaab, im Nord-Osten von…
NAIROBI dpa/afp | Rund eine Woche nach dem Terroranschlag mit mehr als 150
Toten im Norden Kenias will das ostafrikanische Land das weltgrößte
Flüchtlingslager Dadaab nahe der somalischen Grenze schließen. Das
UN-Flüchtlingshilfswerk müsse das Lager mit 350.000 Bewohnern binnen drei
Monaten schließen und nach Somalia verlegen, sagte Vizepräsident William
Ruto am Samstag. Sollte das UNHCR der Aufforderung nicht nachkommen, würde
Kenia die Flüchtlinge selbst umsiedeln, drohte er.
Kenia werde sich nach dem jüngsten Anschlag so drastisch verändern „wie
Amerika nach 9/11“, sagte Ruto laut einer Pressemitteilung in Anspielung
auf die Anschläge vom 11. September 2001 in New York. Zudem habe nun der
Bau eines 700 Kilometer langen Grenzwalls begonnen, um somalische
Terroristen nicht ins Land kommen zu lassen.
Die Dadaab-Flüchtlingscamps beherbergen seit über 20 Jahren vor allem
Somalis, die vor Bürgerkriegswirren und islamistischem Terrorismus in ihrem
Heimatland am Horn von Afrika geflohen sind. Die Sicherheitslage in Somalia
ist weiter kritisch, so dass eine Verlagerung von Dadaab über die Grenze
nur schwer vorstellbar erscheint. Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks
in Kenia sagte, bislang sei man über den Beschluss der Regierung nicht
offiziell unterrichtet worden.
Die somalische Terrororganisation Al-Shabaab hat sich zu dem [1][Anschlag
auf die Universität in Garissa vom Gründonnerstag] mit mehr als 150 Toten
bekannt. Die Islamisten verüben immer wieder Anschläge in Kenia, wie etwa
im September 2013 auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi. Dabei kamen
67 Menschen ums Leben. Die kenianische Tourismusindustrie, ein wichtiger
Wirtschaftszweig, muss seither schwere Einbußen hinnehmen.
Um die Islamisten zu stoppen, hat Kenia rund 5000 Soldaten nach Somalia
entsandt. Nach dem Anschlag in Garissa hat die Regierung zudem die
Einstellung 10.000 neuer Polizisten versprochen. Zudem wurden diese Woche
viele somalische Konten eingefroren und Geldtransfers verboten.
Hilfsorganisation kritisierten allerdings, dass die Unterbindung von
Geldtransfers vor allem arme Somalis treffe, die zum Überleben Geld von
Familienmitgliedern im Ausland erhielten.
Unterdessen hat die italienische Küstenwache erneut fast tausend
Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Die Menschen seien bei drei
verschiedenen Einsätzen am Vortag in Sicherheit gebracht worden, teilte ein
Sprecher der Küstenwache am Samstag mit. Wegen des guten Wetters versuchen
derzeit wieder mehr Menschen, von Nordafrika aus per Boot in die
Europäische Union zu gelangen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks
UNHCR starben von den 218.000 Flüchtlingen, die vergangenes Jahr über das
Mittelmeer kamen, mindestens 3500 Menschen.
11 Apr 2015
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