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# taz.de -- Australier in Indonesien hingerichtet: Australische Polizei in der …
> Die Polizei hätte die Hinrichtung australischer Schmuggler in Indonesien
> verhindern können, wenn sie sie nicht hätte ausreisen lassen. Sie weist
> die Verantwortung von sich.
Bild: Über die Lippen von Polizeichef Andrew Colvin kommt keine Entschuldigung.
SYDNEY dpa | Die australische Polizei hat sich nach den weltweit
umstrittenen Hinrichtungen zweier Australier in Indonesien der Kritik an
ihrer Arbeit gestellt. Sie verteidigte am Montag einen Tipp an die
indonesischen Kollegen, der 2005 zur Festnahme von neun Australiern führte.
Zwei von ihnen, Andrew Chan and Myuran Sukumaran, waren vergangene Woche
hingerichtet worden.
Ein um seinen Sohn besorgter Australier hatte die Beamten vorher auf den
geplanten Drogenschmuggel hingewiesen. Er hoffte, sie würden seinen Sohn an
der Ausreise nach Indonesien hindern. Stattdessen informierte die
australische Polizei die Indonesier. Die nahm auf Bali neun Australier mit
mehr als acht Kilogramm Rauschgift fest, darunter Chan und Sukumaran. Der
damals 20 Jahre alte Sohn des Mannes wurde zu lebenslanger Haft verurteilt
und ist auf Bali im Gefängnis.
Es habe keine Anhaltspunkte gegeben, um die Australier damals vor der
Abreise festzunehmen, sagte Polizeichef Andrew Colvin. Der Polizei
vorzuwerfen, sie habe „Blut an den Händen“, sei geschmacklos. Er schloss
eine Entschuldigung aus.
„Wir können uns nicht für unsere Rolle entschuldigen, Drogen zu stoppen“,
meinte er. Zwischen 2007 und 2011 seien in Australien 4100 Menschen durch
Drogenkonsum gestorben.
4 May 2015
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Drogenschmuggel
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