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# taz.de -- Abstiegskampf Fußball-Bundesliga: Der HSV – in Angst erstarrt
> Gegen den SC Freiburg holen mutlose Hamburger einen Punkt. Torwart Adler
> spricht von Spaß im Abstiegskampf. Das sieht Trainer Labbadia anders.
Bild: Auch nach dem Spiel nicht die dynamischsten: HSV-Torschütze Gojko Kacar …
HAMBURG dpa | Ein völlig verängstigter Hamburger SV hat im
Abstiegs-Thriller gegen den SC Freiburg gerade noch einen Punkt gerettet.
Statt des erhofften Befreiungsschlages im Abstiegskampf der
Fußball-Bundesliga reichte es für die Hanseaten am Freitag gegen den
direkten Konkurrenten dank des späten Ausgleichs von Gojko Kacar in der 90.
Minute noch zu einem 1:1 (0:1).
Der lange ausgemusterte Kacar hatte schon in der Vorwoche den Siegtreffer
in Mainz erzielt und erlöste den HSV nach einem insgesamt mutlosen und
wenig inspirierten Auftritt auch diesmal. Admir Mehmedi hatte die Gäste in
der 25. Minute vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena
verdient in Führung gebracht.
„Wir haben uns so schwer getan, wie gegen alle Genger aus der
Tabellenregion. Wir haben arg nach Energie gesucht“, sagte
HSV-Sportdirektor Peter Knäbel bei Sky. Trainer Bruno Labbadia gestand:
„Heute haben wir es nicht gut gemacht. Es war das Optimum, das wir
rausholen konnten.“
„Wir haben zwei Punkte verspielt. Das ist natürlich bitter. In der
Situation hätten wir drei Punkte gebrauchen können“, befand hingegen
SC-Torwart Roman Bürki.
## 32 Punkte
Mit 32 Punkten rangiert der HSV knapp vor den Breisgauern (31) auf dem 14.
Platz, muss aber weiter um den Klassenverbleib bangen. Schon am nächsten
Spieltag, wenn es in der vorletzten Runde zum Schlusslicht VfB Stuttgart
geht, ist das Team von Trainer Bruno Labbadia wieder gegen einen
Kontrahenten aus dem Keller gefordert. „Wir wollen da den Dreier holen“,
sagte Adler und sprach überraschend von „Spaß im Abstiegskampf“. Dem
widersprach Labbadia: „Abstiegskampf ist eine Scheißsituation für alle.“
Die Freiburger gehen auch mit hohem Druck in das anstehende Duell gegen
Meister FC Bayern München.
Freiburg war die Mannschaft, die als erste den Mut zur Offensive
aufbrachte. Mehmedis Schuss (8.) wurde am Ende eines schwungvollen Angriffs
über die starke rechte Seite abgeblockt. Auch zehn Minuten später ging die
Aktion über die defensivschwache linke Flanke des HSV aus. Abgefälscht
gelangte der Ball zu Felix Klaus, der jedoch aus kurzer Distanz am
überragend reagierenden Adler scheiterte.
So gefährlich wurde der HSV in der ersten Halbzeit nur einmal. Nach einer
Flanke von Matthias Ostrzolek kam Zoltan Stieber (24.) frei zum Schuss.
Bürki im Freiburger Tor reagierte aber wie zuvor Adler glänzend, zumal der
Ball noch kurz vor ihm abgefälscht worden war.
## Ironie des Spiels
Ironie des Spiels: Im Gegenzug der besten HSV-Möglichkeit ging Freiburg in
Führung. Bürkis Abstoß wurde per Kopf verlängert, Mehmedi düpierte Johan
Djourou und schoss zu seinem dritten Saisontreffer ins Tor. Das war die
Belohnung für mehr Mut, mehr Homogenität und mehr Frische.
Labbadia war der Frust anzusehen. Wütend sprang er an der Seitenlinie hin
und her, gestikulierte und versuchte taktische Anweisungen zu instruieren –
der HSV spielte aber weiter recht einfallslos mit hohen Bällen Richtung
Freiburger Strafraum. Wie es gefährlicher geht, zeigten auch in der zweiten
Halbzeit erstmal die Gäste. Gleich zweimal prüfte Mehmedi (49.) Adler, der
den HSV mit seinen Paraden im Spiel hielt. Auch bei Klaus' Schuss war er
gut postiert.
Beim HSV kam Marcell Jansen für Lewis Holtby. Die Offensivaktionen wurden
etwas verstärkt. Aber zwingend kamen die Hamburger immer noch nicht daher.
Die besseren Chancen hatten weiter die Gäste. Immerhin Djourou machte viele
Fehler wieder gut, als er in höchster Not gegen den gerade eingewechselten
Nils Petersen (80.) klärte. Der Ausgleich fiel bei einem Freistoß von
Rafael van der Vaart (85.) nicht, doch dann köpfte Kacar aus kurzer Distanz
doch noch ein. Labbadia hüpfte vor Freude wie ein Flummis über den Rasen.
9 May 2015
## AUTOREN
Britta Körber
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