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# taz.de -- Kolumne Pressschlag: Mia san miad
> Der FC Bayern München, eben noch unantastbar, spielt sich in die Krise.
> Das hat nicht nur sportliche Gründe und könnte zu einem Umbruch führen.
Bild: Wegducken ist nicht – auch, wenn's mal nicht so gut läuft: Dante
Was man halt so sagt nach einer Niederlage: Stolz sei er, Pep, auf seine
Mannschaft. Trotz Personalschwund und fehlender Angreifer auf außen habe
sein Team in Unterzahl alles gegeben. [1][Verloren haben die glorreichen
Bayern trotzdem]. Gegen Augsburg. Zu Hause. Mit 0:1. Die Bayern haben nun
in Pflichtspielen sechs Stunden lang kein Tor mehr erzielt. So daneben
waren sie zuletzt im Jahre 2009.
Der sieggewohnte Katalane Guardiola hat jetzt mit den Münchnern eine
Negativserie erlebt wie noch nie in seiner Karriere als Trainer: vier
Niederlagen hintereinander. Und am Dienstag kommt Barça. Bayern muss nur
schlappe vier Tore mehr schießen als die Übermannschaft vom Mittelmeer.
Der Vorsprung der Münchner in der Bundesliga auf den Zweiten ist auch nicht
mehr so opulent wie in den Vorjahren. Fakt ist: Sie haben einen Knacks
abbekommen. Die Herren von der Säbener Straße sind nicht mehr unantastbar.
Die Bayern sind fehlbar geworden, zeigen Schwachstellen. Die Verletzungen
von Schlüsselspielern haben das Spitzenteam, das Siege für eine
Selbstverständlichkeit hielt und die Liga mit seiner Dominanz langweilte,
verletztlich gemacht.
Das hat nicht nur sportliche Gründe. Der Zwist von Guardiola mit Sportarzt
Müller-Wohlfahrt hat Schockwellen durch den Klub gesandt, deren Amplituden
immer noch messbar sind. Es ist unklar, ob Guardiola wirklich als Sieger
aus diesem Machtkampf hervorgegangen ist. Eher nicht – was schon die
spontane Magenverstimmung von Philipp Lahm nach dem Aus des Doc andeutete
und auch die Wadenverletzung von Robben, der in sehr direkter Abhängigkeit
zum Doc steht und ein stabiles Betreuungsverhältnis braucht.
## Mentale Überreizung
Ohne Robben, Ribéry und Alaba scheint der vermeintlich übermächtige FC
Bayern zu einem sehr weltlichen Klub zu mutieren. Sehr viel haben sie
zuletzt verspielt: den DFB-Pokal und wohl auch den Champions-League-Pott.
Noch so eine Aufholjagd wie im Viertelfinale gegen Porto werden sie kaum
hinbekommen, da selbst die Münchner zugeben: „Mia san miad.“ Vor allem im
Kopf.
Und in diese Phase der mentalen Überreizung platzt dann noch eine Meldung
aus England. Der Sportsender beIN Sports, eine aus Katar kontrollierte
Sendergruppe, vermeldete am Wochenende, Guardiola werde zu Manchester City
wechseln. Noch ist es nur ein Gerücht, aber bei ManCity träfe Pep auf ein
paar alte Bekannte. Txiki Begiristain und Ferran Soriano, zwei Weggefährten
vom FC Barcelona, sind Sportdirektoren bei Manchester City.
Auch wenn sich diese Meldung als Ente entpuppen sollte, sorgt sie doch
zumindest für Unruhe beim designierten deutschen Meister. Das alles sind
denkbar schlechte Voraussetzungen, um am Dienstag ein kleines Fußballwunder
gegen den FC Barcelona zu vollbringen. Nach dieser Partie könnte eine Ära
in München zu Ende gehen.
10 May 2015
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## AUTOREN
Markus Völker
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