| # taz.de -- FDP gegen Staatshilfe für P+S: Mitarbeiter haften für Manager | |
| > Die Liberalen und der Steuerzahlerbund raten von staatlicher Hilfe für | |
| > die insolventen P+S Werften ab. Steuergelder seien keine Hilfe, hieß es. | |
| Bild: „Staatliche Hilfen führen immer zu Wettbewerbsverzerrungen“, sagte d… | |
| BERLIN dapd | FDP und Steuerzahlerbund lehnen staatliche Hilfen für die | |
| zahlungsunfähigen P+S Werften in Stralsund und Wolgast ab. | |
| Bundestagsvizepräsident und FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms betonte, | |
| der Staat sei kein Unternehmer: „Staatliche Hilfen führen immer zu | |
| Wettbewerbsverzerrungen, weil die Werften, die keine Unterstützung | |
| bekommen, benachteiligt werden und dann selbst in Not kommen können.“ | |
| Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, sagte am Freitag, | |
| „staatliche Hilfen kann es nicht geben und soll es nicht geben“. Die | |
| Kanzlerin habe bereits bei ihrem Werftbesuch in der vergangenen Woche | |
| klargestellt, dass es für solche Hilfen keinen Spielraum mehr gebe, fuhr | |
| Holznagel fort. „Die Krise der P+S Werften ist Folge eines | |
| Managementproblems. Die Fehler der Firmenleitung müssen jetzt im | |
| Insolvenzverfahren aufgearbeitet werden und dabei helfen Steuergelder | |
| nicht“, erklärte er. | |
| Am vergangenen Mittwoch hatte der Geschäftsführer der P+S Werften beim | |
| Amtsgericht Stralsund den Insolvenz-Antrag gestellt. Inzwischen wurde ein | |
| vorläufiger Insolvenzverwalter bestimmt. Das Unternehmen beschäftigt rund | |
| 2.000 Mitarbeiter und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. | |
| Solms warnte, Deutschland dürfe „nicht wieder den Fehler wie im Fall des | |
| Bauunternehmens Philipp Holzmann AG machen“. Der Konzern erhielt seinerzeit | |
| unter der rot-grünen Bundesregierung Staatshilfen, ging dann aber doch | |
| pleite. „Damals wurde mit Steuergeldern eine vermeintliche Hilfe gegeben, | |
| die sich dann doch als keine dauerhafte Lösung herausstellte“, sagte Solms. | |
| Holznagel wies darauf hin, dass die P+S Werften noch eine Zukunft hätten, | |
| denn die Auftragsbücher seien voll, es mangele nur an liquiden Mitteln. | |
| 31 Aug 2012 | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Werft-Pleiten in Deutschland: Das große Auslaufmodell | |
| Abschied von der Tradition: Seit über zehn Jahren häufen sich | |
| Insolvenzfälle unter den großen deutschen Schiffsbauern. Eine Chronik der | |
| Havarien. | |
| Schiffbaukrise in Mecklenburg-Vorpommern: P+S-Werft stellt Insolvenzantrag | |
| Die P+S-Werften haben am Mittwoch einen Insolvenzantrag für die Betriebe in | |
| Wolgast und Stralsund gestellt. Betroffen sind knapp 2.000 Beschäftigte. | |
| Kommentar Werftenkrise: Die Grenzen des Staates | |
| Erst die Fernseher, dann Kleinwagen, nun die Werften: Die Fertigung von | |
| Containerschiffen wird von der Massenproduktion aus Korea, China und | |
| Vietnam verdrängt. | |
| Werften gehen unter: Meck-Pomm streicht Finanzhilfe | |
| Gefüllte Auftragsbücher helfen nichts: Mecklenburg-Vorpommern gewährt keine | |
| verbürgten Kredite mehr für die angeschlagenen P+S Werften. Die | |
| Beschäftigten hoffen auf einen Investor. |