| # taz.de -- Tempelberg in Jerusalem: Kein Zutritt für Parlamentarier | |
| > Arabische Abgeordnete wollen das Netanjahus Verbot missachten. Sie | |
| > planen, geschlossen am nächsten Freitagsgebet teilzunehmen. | |
| Bild: Die arabischen Knessetmitglieder wollen das Verbot am kommenden Freitag g… | |
| Jerusalem afp| Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat allen | |
| Ministern und Abgeordneten bis auf Weiteres untersagt, den Tempelberg in | |
| der Jerusalemer Altstadt zu besuchen. Dies bestätigte am Donnerstag ein | |
| Regierungssprecher. Die arabischen Knessetmitglieder reagierten mit der | |
| Ankündigung, sie wollten geschlossen am nächsten Freitagsgebet in der | |
| Al-Aksa-Moschee auf dem Hochplateau teilnehmen. | |
| Der Hügel, auf dem bis zum Jahr 70 der Jüdische Tempel stand und wo vor | |
| 1300 Jahren die Moschee und der islamische Felsendom errichtet wurden, ist | |
| für Juden und Muslime eine zentrale religiöse Stätte. Eine Minderheit | |
| nationalreligiöser Juden will dort ein Gebetsrecht für sich durchsetzen und | |
| verfolgt sogar Pläne, auf dem Plateau einen neuen Tempel zu errichten. | |
| Daran entzünden sich immer wieder gewalttätige Konflikte. | |
| Mit seinem Besuchsverbot für Politiker wolle der Ministerpräsident | |
| unterstreichen, dass Israel keine Änderung des Status Quo für den | |
| Tempelberg anstrebt, der unter Verwaltung einer jordanischen | |
| Religionsstiftung steht. Nach Kritik von mehreren Ministern habe Netanjahu | |
| klargestellt, dass das Verbot auch für die arabischen Abgeordneten gelte, | |
| sagte der Sprecher. | |
| Diese Entscheidung sei „unsinnig und unrechtmäßig“, kritisierte Ahmad Tibi | |
| von der 13 Abgeordnete zählenden Vereinigten Liste arabischer Parteien am | |
| Donnerstag. „Morgen werden wir alle in der Al-Aksa sein, denn das ist | |
| unsere Moschee“, fügte er hinzu. | |
| Agrarminister Uri Ariel von der rechtsradikalen Partei Jüdisches Heim | |
| besucht regelmäßig den Tempelberg und hatte dort zu Beginn des Jüdischen | |
| Neujahrsfestes und der aktuellen Unruhen vor vier Wochen einen Segensspruch | |
| verlesen. Auch andere Führungspolitiker dieser den Siedlern nahestehenden | |
| Fraktion und der Likud-Partei Netanjahus widersetzen sich immer wieder dem | |
| Gebot der Großrabbiner, das umstrittene Hochplateau nicht zu betreten. | |
| 8 Oct 2015 | |
| ## TAGS | |
| Israel | |
| Tempelberg | |
| Benjamin Netanjahu | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Israel | |
| Israel | |
| Israel | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Konflikt in Israel: Die Gewalt nimmt kein Ende | |
| Drei Menschen wurden bei zwei Angriffen in Jerusalem getötet, 20 weitere | |
| verletzt. Die Hamas nennt die Taten „heroisch“. | |
| Gewalt in Israel: Der Tempelberg ist tabu | |
| Das Land hat nach den Angriffen auf Israelis für Muslime erneut den Zugang | |
| zu dem Heiligtum gesperrt. Der Präsident spricht von einer „Welle des | |
| Terrors“. | |
| Angriffe in Jerusalem und Tel Aviv: Mit Messer und Schraubenzieher | |
| Wieder greifen Palästinenser Israelis an. Ein Angreifer verletzt vier | |
| Menschen mit einem Schraubenzieher. Zwei weitere werden mit Messern schwer | |
| verletzt. | |
| Palästinensischer Analyst über „Intifada“: „Eine große Frustration“ | |
| Für den palästinensischen Analysten Sam Bahour fehlen trotz der derzeitigen | |
| Auseinandersetzungen die Voraussetzungen für eine dritte Intifada. | |
| Kommentar Nahost-Konflikt: Die Zeit drängt | |
| Es droht eine neue Runde blutiger Gewalt im israelisch-palästinensischen | |
| Konflikt. Nur Dritte können sie abwenden. | |
| Nach Raketenbeschuss: Israel fliegt Angriff auf Gaza-Streifen | |
| Mehrere Anschläge erschüttern Israel. Auch Raketen werden abgefeuert. | |
| UN-Generalsekretär Ban fürchtet ein „gefährliches Abgleiten hin zur | |
| Eskalation“. |