Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Streit um Nutzung von Tempelhof: Projekte sollen draußen bleiben
> Initiativen wollen den Hangar 2 für ein viermonatiges Praxislabor nutzen.
> Der ist nun Notunterkunft geworden. Am Montag gibt es ein Krisengespräch.
Bild: Hangar zwei von Tempelhof ist wieder Notunterkunft für Geflüchtete:
Berlin taz | Das Projekt klingt ambitioniert: Das Transformationsbündnis
THF, [1][ein Zusammenschluss von 30 Initiativen], will im Sommer ein
„Praxislabor“ zur Zukunft des ehemaligen Flughafens Tempelhof veranstalten.
Seit einem halben Jahr laufen die Verhandlungen mit der Senatsverwaltung
für Kultur über die Finanzierung der auf vier Monate angelegten „Halle für
alle“.
Im Prinzip zugesagt war dafür die Nutzung von Hangar 2. Der aber ist
inzwischen [2][erneut zur Notunterkunft für Geflüchtete umgebaut] worden.
Laut landeseigener Tempelhof Projekt GmbH (TP) gibt es keinerlei
Ausweichflächen. Am heutigen Montag kommt das Bündnis daher zu einem
Krisentermin mit Senatsverwaltung und TP zusammen.
Die linke Abgeordnete Katalin Gennburg und ihr Kollege Alexander King
hatten zu dem Projekt eine Kleine Anfrage gestellt und dürftige Angaben
erhalten. Die Parlamentarier wollten wissen, warum nicht eine andere leere
Flugzeughalle genutzt werden kann. In der Stellungnahme, die TP im Auftrag
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verfasst hat, wird auf die
Sanierung der Betondecken in drei Hangars hingewiesen. „Eine Nutzung ist
bis Ende 2024 nur durch Bauunterbrechung möglich, die aus Kostengründen
vermieden werden muss“, lässt TP wissen.
Hangar 4 wird überhaupt nicht erwähnt, obwohl die Abgeordneten explizit
danach gefragt hatten. Die Haushaltsplanungen und der jährlich vorzulegende
Fortschrittsbericht über die Entwicklung des Gebäudes belegen, dass Hangar
4 frühestens 2024 saniert wird. Einer Nutzung hat der gegenwärtige Zustand
nie im Wege gestanden – und tut es auch 2023 nicht. So findet dort Anfang
Mai die Fahrradmesse Velo statt. Auch andere Hangars sind nicht komplett
gesperrt: Die Positions Berlin Art Fair kündigt den Ex-Flughafen erneut für
September als Veranstaltungsort an. Genutzt werden sollen dafür die wegen
der Deckensanierung angeblich gesperrten Hangars 5 und 6.
## Ein Großteil der Räume steht leer
„Es sieht ganz danach aus, dass die Öffnung des Flughafens für engagierte
Berliner Gruppen nicht gerade leidenschaftlich betrieben wird“, sagt Heike
Aghte vom Transformationsbündniss THF. Im Frühjahr 2022 hatten sich etwa 30
nachhaltigkeitsorientierte, künstlerische und urbanistische Initiativen
zusammengeschlossen. Sie protestierten dagegen, dass der Bonner
Kulturmanager Walter Smerling zwei Hangers kostenlos für eine
profitorientierte Ausstellung nutzen durfte.
Demgegenüber bekommen Berliner Künstler*innen und Gruppen, die sich seit
Jahren für eine gemeinwohlorientierte Zukunft des Gebäudes starkmachen,
keinen Platz. Ein Großteil der 7200 Räume im ehemaligen Flughafengebäue
steht leer; der größte Mieter ist die Polizei.
23 Jan 2023
## LINKS
[1] /Ehemaliger-Flughafen-Tempelhof/!5885248
[2] /Unterbringung-von-Gefluechteten-in-Berlin/!5890614
## AUTOREN
Annette Jensen
## TAGS
Flughafen Tempelhof
Notunterkunft Tempelhof
Flughafen Tempelhof
Schwerpunkt Flucht
Tempelhofer Feld
## ARTIKEL ZUM THEMA
Zukunft des Flughafens Tempelhof: „Eine Generationenaufgabe“
Warum dauert die Sanierung des ehemaligen Flughafengebäudes so lange? Ein
Gespräch mit der Ex-Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH.
Unterbringung von Geflüchteten in Berlin: Harte Landung in Tegel
Der Ex-Flughafen ist nicht nur Ankunftszentrum für Ukraine-Geflüchtete,
sondern auch eine riesige Notunterkunft. Ein Besuch in Terminal C.
Ehemaliger Flughafen Tempelhof: Endlich klare Regeln
Ein Berliner Bündnis fordert am ehemaligen Flughafen Tempelhof die „Halle
für alle“. Damit soll die intransparente Vergabe und Mauschelei enden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.