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# taz.de -- Sommerkongress von Fridays for Future: Weit entfernt von alter Grö…
> Die Klimabewegung hat an Zuspruch verloren. Wie man den zurückgewinnt,
> wurde auf einem bundesweiten Treffen von Fridays for Future diskutiert.
Bild: Fridays for Future demonstriert am 11. 8. bei ihrem Sommerkongress in Lü…
Lüneburg taz | Zusammenkommen, vernetzen, Hoffnung schöpfen: Mehr als 500
Klimaaktivist:innen zwischen 14 und 29 Jahren haben sich zum
Sommerkongress von Fridays for Future in Lüneburg getroffen. Es war das
erste Mal seit vier Jahren, dass wieder alle Ortsgruppen aus Deutschland
zusammenkamen.
Von Mittwoch bis Samstag versammelten sich die Klimaschützer:innen im
Kurpark und im angrenzenden Gelände der Leuphana Universität. Geschlafen
wurde in Zelten. Tagsüber erwartete die Teilnehmenden ein Mix aus
Vorträgen, Workshops und Diskussionen.
Es ging um Wissensvermittlung zum Klimawandel, globale Gerechtigkeit und
Aktivismus-Planung. Am Freitag versammelten sich die Teilnehmer:innen
zum obligatorischen Klimastreik. Ein Demozug führte vom Kongressgelände
durch die Innenstadt zurück zur Universität.
„Wir hatten seit 2019 keinen so großen Kongress mehr“, erzählt Sprecherin
Nele Evers. „Für die allermeisten hier ist das der erste wirklich große
Kongress.“ Unter den Anwesenden sind viele neue Leute, etwa ein Drittel
sind Schüler:innen. Andere haben vor Jahren als Schüler:innen mit dem
Klimaprotest begonnen, sind aber mit der Bewegung mitgewachsen.
## Geschrumpfte Bewegung
Doch die 2018 gegründeten Fridays sind weit von ihrer alten Stärke
entfernt. Aus den zunächst erwarteten 1.000 Anmeldungen wurde am Ende nur
die Hälfte. „2019 waren wir noch 1.500“, erinnert sich Justus Friedrich aus
Köln an den vorherigen Sommerkongress.
Einige Ortsgruppen [1][haben sich in der Zwischenzeit aufgelöst],
Schulstreiks gibt es nur noch selten. Auch die globalen
Fridays-Klimastreiks sind lange nicht mehr so gut besucht wie zu ihren
Bestzeiten [2][2019]. Hinzu kommt, dass auch der Zuspruch aus der
Bevölkerung für die Klimabewegung dramatisch zurückgegangen ist, wie
[3][eine Umfrage kürzlich] zeigte.
Viele Menschen scheinen Klimaaktivismus inzwischen nicht mehr mit
streikenden Schulkindern, sondern mit den Straßenblockaden der Bewegung
Letzte Generation zu verbinden, die für ihre Straßenblockaden bekannt ist.
„Wenn ich erzähle, dass ich Klimaaktivist bin, sind viele erstmal
skeptisch“, sagt etwa ein Aktivist aus Tübingen. Sobald er klarmache, dass
er zu Fridays for Future gehöre, würden die Reaktionen positiver.
So richtig möchte sich jedoch auf dem Kongress niemand zu der Konkurrenz
äußern. Nur die Berliner Ortsgruppe distanziert sich deutlich von den
Straßenblockaden: „Wir schaffen die sozial-ökologische Transformation
nicht, indem wir Menschen in ihrem Alltag stören oder nerven“, hieß es
kürzlich schon in einem [4][Instagram-Video].
Stattdessen setzen die Fridays darauf, wieder eine gesellschaftliche
Mehrheit für sich zu gewinnen. Dafür haben sie sich vor einiger Zeit auch
mit den Gewerkschaften Verdi und der EVG zusammengetan, mit denen sie
gemeinsam für eine soziale Verkehrswende streiken. Das ist auch der Plan
für den nächsten globalen Klimastreik am 15. September.
Sprecher Pit Terjung lässt sich vom Bedeutungsverlust der Klimabewegung
nicht beunruhigen: „Es gibt keine einzige Jugendbewegung für Klimaschutz,
die unsere Rolle in der Gesellschaft auch nur ansatzweise ersetzen könnte“,
ist er sich sicher. Mut macht ihm auch eine Umfrage des Umweltbundesamts.
Danach ist der Mehrheit der Deutschen die [5][Dringlichkeit von
Klimaschutz] klar bewusst.
12 Aug 2023
## LINKS
[1] /Klimaktivistinnen-loesen-Gruppe-auf/!5941889
[2] /Globaler-Klimastreik/!5881381
[3] /Umfrage-zu-Klimaaktivisten/!5951393
[4] https://www.instagram.com/reel/Cvjxdv_t74s/?utm_source=ig_web_copy_link&amp…
[5] /Studie-zum-Umweltbewusstsein-der-Buerger/!5948185
## AUTOREN
Tabea Kirchner
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