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# taz.de -- Russisches Gas: Exporte stark gesunken
> Die russischen Gasexporte in Länder außerhalb der GUS sind um 45,5
> Prozent gesunken. China soll helfen – doch da gibt es ein Problem.
Bild: Die Gazprom-Zentrale in St. Petersburg
Moskau/Schwedt afp/dpa | Die russischen Gasexporte in Länder außerhalb der
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sind im vergangenen Jahr um 45,5
Prozent gesunken. Die Ausfuhren in Drittstaaten betrugen 100,9 Milliarden
Kubikmeter, wie der staatliche Gaskonzern Gazprom am Montag mitteilte. 2021
hatte Russland noch 185,1 Milliarden Kubikmeter in die Länder außerhalb der
GUS geliefert.
Wegen der [1][Wirtschaftssanktionen des Westens] gegen Russland in Reaktion
auf den Militäreinsatz in der Ukraine [2][hat Moskau seine Gasexporte in
die EU stark eingeschränkt]. Um dies auszugleichen, bemüht sich Russland,
seine Gaslieferungen an China zu erhöhen. Bislang fehlte dafür aber
teilweise die Infrastruktur.
Präsident Wladimir Putin eröffnete im Dezember ein neues Erdgasfeld in
Ostsibirien, das eine merkliche Steigerung der Ausfuhren nach China bringen
soll. Eine neue Pipeline mit dem Namen Kraft Sibiriens transportiert seit
Ende 2019 Gas nach China. Eine zweite Pipeline – Kraft Sibiriens 2 – soll
ab 2024 gebaut werden.
Gazprom-Chef Alexej Miller erklärte am Montag, „dass die Aussichten auf
einen weltweit steigenden Gasverbrauch vor allem mit Asien und in erster
Linie mit China verbunden sind“. Die Lieferungen in die Volksrepublik
hätten 2022 bereits „auf Anfrage Chinas“ die vertraglich zugesicherten
Mengen überstiegen.
## Schwedt ohne Öl aus Russland
Derweil läuft die [3][Ölraffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt] seit
Jahresanfang ohne russisches Öl. „Die Raffinerie läuft stabil, natürlich
mit weniger Durchsatz“, sagte Ralf Schairer, Sprecher der
PCK-Geschäftsführung, am Montag bei einem Besuch von Brandenburgs
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) in Schwedt. Ein „erster
Meilenstein“ sei bewältigt. Nach dem Ölembargo erreicht die Anlage, über
die große Teile Ostdeutschlands mit Treibstoffen versorgt werden, eine
Auslastung von etwa 50 Prozent.
Die Anlage wird derzeit allein über die rund 200 Kilometer lange Pipeline
von Rostock nach Schwedt versorgt. Die Vorbereitungen für den
Maximalbetrieb dieser Pipeline seien alle getroffen, sagte Schairer. Er sei
auch zuversichtlich, dass noch zusätzliches Öl über andere Bezugswege
komme. Wirtschaftsminister Steinbach sagte: „Zusätzliche Lieferungen, die
aus Polen und gegebenenfalls aus Kasachstan angekündigt wurden, die müssen
jetzt so schnell wie möglich hinterherkommen.“
Zusätzlich zu den Mengen an Tanker-Öl über den Hafen Rostock soll Rohöl
über den Hafen Danzig herangeschafft werden. Zusammen soll das laut
Bundeswirtschaftsministerium reichen, um die Kapazität des PCK zu 70
Prozent auszulasten. Hinzukommen soll Rohöl aus Kasachstan – wann wie viel,
war unklar.
2 Jan 2023
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Russland
Energieversorgung
Erdgas
Energiekrise
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Lesestück Recherche und Reportage
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