| # taz.de -- Proteste in Sri Lanka: Amtssitz des Präsidenten gestürmt | |
| > Sri Lanka erlebt die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. | |
| > Demonstrant*innen fordern seit Wochen, dass Gotabaya Rajapaksa | |
| > zurücktritt. | |
| Bild: Screenshot einer Videoaufnahme: Menschen stürmen den Sitz des Präsident… | |
| Colombo dpa/rtr | Bei Protesten gegen die schwere Wirtschaftskrise in Sri | |
| Lanka haben Demonstrierende nach Angaben der Polizei den Amtssitz von | |
| Präsident [1][Gotabaya Rajapaksa] in der Hauptstadt Colombo gestürmt. | |
| Auf Facebook gab es eine Live-Übertragung aus der Residenz. Hunderte zogen | |
| durch die Flure und Räume. Vor dem Gebäude aus der Kolonialzeit | |
| versammelten sich ebenfalls Hunderte. Sicherheitskräfte waren nicht zu | |
| sehen. Aus dem Verteidigungsministerium verlautete, dass der Präsident vor | |
| den für das Wochenende geplanten Demonstrationen bereits am Freitag in | |
| Sicherheit gebracht worden sei. | |
| Vor der Stürmung des Amtsitzes waren die Demonstranten durch das Zentrum | |
| der Metropole Colombo gezogen. Sie skandierten Slogans gegen den | |
| Präsidenten und schwenkten Flaggen des Landes. Dabei gelang es ihnen auch, | |
| Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Diese feuerte zwar Warnschüsse | |
| ab. Es gelang ihr aber nicht, die Demonstranten aufzuhalten. | |
| Zehntausende Menschen versammelten sich in der Stadt, um den Rücktritt | |
| Rajapaksas und der Regierung zu fordern. Die Polizei setzte Tränengas gegen | |
| Demonstranten ein, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Auch Soldaten seien | |
| im Einsatz, hieß es in den Berichten. | |
| Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern | |
| erlebt derzeit seine [2][schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten.] Dem | |
| stark verschuldeten Land fehlt das Geld, um wichtige Güter wie Treibstoff | |
| oder Medikamente zu importieren. Vor Tankstellen gibt es regelmäßig lange | |
| Schlangen. Die Regierung hat unter anderem den Internationalen | |
| Währungsfonds sowie mehrere Länder wie Russland um Hilfe gebeten. | |
| Die Regierung hatte angesichts der seit Wochen anhaltenden Proteste am | |
| Freitag eine unbefristete Ausgangssperre verhängt. Auf Druck von | |
| Bürgerrechtsgruppen, Anwälten und buddhistischen Mönchen, die die | |
| Demonstrationen unterstützen, nahm sie die Maßnahme aber zurück. | |
| 9 Jul 2022 | |
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