# taz.de -- Portugal besiegt die Niederlande mit 2:1: Jetzt lächelt er wieder | |
> Zwei Tore, zwei Pfostenschüsse. Cristiano Ronaldo ist zurück im Turnier | |
> und steht nach einem 2:1 mit Portugal im Viertelfinale. Holland spielt | |
> wie klinisch tot. | |
Bild: Ronald Crist Superstar! Die Holländer können nur zuschauen. | |
Das Spiel: Bert van Marwijk setzt auf Angriff und wird doch noch zum | |
Populisten. Er wählt die offensive Variante, die in der Heimat schon seit | |
Wochen gefordert wurde. Wesley Snejder vorne rechts, Klaas-Jan Huntelaar | |
ganz vor in der Mitte vor Robin van Persie und statt Mark van Bommel darf | |
der offensivere Rafael van der Vaart spielen. Der trifft schon nach zehn | |
Minuten aus 20 Metern und schaltet die orangenen Fans im Stadion an. Geht | |
wirklich noch was? Leicht wird’s nicht. | |
Cristiano Ronaldo trifft den Außenpfosten (16.). Rauf, runter, runter rauf. | |
Helder Postiga, Arjen Robben, Ronaldo, Nigel de Jong und eine irre Parade | |
von Maarten Stekelenburg nach einem Ronaldo-Kopfball. Und endlich trifft | |
Portugals Nummer sieben. 1:1 nach 28 Minuten. Der holzbeinige Ron Vlaar, | |
der überraschend statt John Heitinga spielt, ist völlig überfordert und | |
ermöglicht Chance um Chance für Portugal. Nach einer halben Stunde scheinen | |
die Niederlande mausetot zu sein. Die Abwehr ist schauderhaft und im Spiel | |
nach vorne fehlt jede Idee. | |
Nach der Pause passiert erst einmal nicht viel. Die Portugiesen spielen | |
wenigstens ab und zu Fußball, die Niederlande sind weiter tot. Das Spiel | |
schläft ein. Nach gut einer Stunde besingen die ukrainischen Zuschauer | |
ihren Heimatverein: „Metalist!“ Die Niederlande fangen wieder an zu wollen, | |
mit Robben jetzt über links, Snejder zentral und van Persie auf rechts. | |
dann kommt der offensive Ibrahim Afellay für den defensiven Jetro Willems. | |
Und doch bleiben sie schwach. | |
Die portugiesischen Konter über Ronaldo sind viel gefährlicher als die | |
geballte niederländische Offensive. Sein 2:1 ist die beinahe logische Folge | |
oranger Überforderung (74.). Ein Pfostenschuss von Ronaldo ist der letzte | |
Höhepunkt in einem Spiel, in dem die Niederlander viel (oder alles?) von | |
ihrem fußballerischen Ansehen verspielt haben. | |
Der Moment des Spiels: Als man sich in der 42. Minute fragt, ob Klaas-Jan | |
Huntelaar schon einmal den Ball hatte, wird er angespielt. Der Stürmer ist | |
so überrascht, dass er den Ball beinahe fängt. Die Niederlande am absoluten | |
Tiefpunkt. Viel besser ist es nicht geworden. | |
Spieler des Spiels: Cristiano Ronaldo – natürlich. Er hat endlich gezeigt, | |
was er kann: zwei Tore, zwei Pfostenschüsse, schöne Sprints, gute Pässe. | |
Portugal war schon gut, als er noch seine Probleme hatte, und nun ... | |
Pfeife des Spiels: Keiner hat sich im Verlauf des Turniers Cristiano | |
Ronaldo so hilflos in den Weg gestellt wie Gregory van der Wiel. So einer | |
hat bei einer EM eigentlich nichts verloren. | |
Die Schlussfolgerung: Schon wieder ein saustarker Auftritt der Portugiesen. | |
Mit einem Ronaldo in dieser Form sind sie Mitfavorit auf den Titel. | |
Und sonst? Wehmut in Charkow. Mit dem Spiel der Niederland gegen Portugal | |
verbschiedet sich die EM aus der ostuktrainischen Gute-Laune-Stadt. Vor | |
allem die niederländischen Fans, die mehr als eine Woche in der Stadt | |
waren, haben es den Charkowern angetan. Am Nachmittag vor dem Spiel | |
pilgerten tausende von ihnen Richtung Fan-Zone. Wer ein oranges T-Shirt in | |
Schrank hatte, der trug es auch am diesem Tag. Genutzt hat es nichts. | |
17 Jun 2012 | |
## AUTOREN | |
Andreas Rüttenauer | |
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