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# taz.de -- Mutmaßliche Spionage: Chinas Ballon sorgt weiter für Ärger
> Peking bestätigt, dass auch der über Kolumbien gesichtete Ballon aus
> China stammt. Und verschärft die Kritik am Abschuss durch die USA.
Bild: Kleiner Ballon – großer Ärger: Ballon über Kolumbien
Peking/Washington dpa/taz | Nach dem spektakulären [1][Abschuss eines
mutmaßlichen chinesischen Spionageballons] vor der Küste der USA räumte das
Außenministerium in Peking am Montag ein, dass ein weiterer, über Kolumbien
entdeckter Ballon auch aus China stamme. Ähnlich wie bei dem Vorfall mit
dem Ballon über den USA sagte Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning, durch
das Wetter und begrenzte Steuerungsmöglichkeiten sei er bei einem
„Flugversuch“ unabsichtlich in den Luftraum lateinamerikanischer Staaten
eingedrungen. China habe die Länder informiert.
Zuvor hatte China seine [2][Kritik an den USA] für den Ballonabschuss noch
verschärft. Aus Protest bestellte das Außenministerium den Geschäftsträger
der US-Botschaft in Peking ein. Wie das Außenamt mitteilte, sagte
Vizeaußenminister Xie Feng bei der Begegnung am Sonntag, die USA hätten mit
dem Abschuss die Bemühungen und Fortschritte auf beiden Seiten, die
Beziehungen zwischen beiden Staaten zu stabilisieren, „ernsthaft
beeinträchtigt und beschädigt“.
Das Eindringen des Ballons sei nur ein „Unfall“ gewesen, der durch „höhe…
Gewalt“ passiert sei. „Die Fakten sind klar und können nicht verdreht
werden.“ Trotzdem hätten sich die USA „taub gestellt“ und darauf bestand…
„Gewalt gegen ein ziviles Luftschiff anzuwenden, das dabei war, den
Luftraum der USA zu verlassen“. Es sei eine „offensichtliche Überreaktion�…
gewesen und verletze „den Geist des Völkerrechts und internationale
Normen“. Die chinesische Regierung behalte sich das Recht auf notwendige
Reaktionen vor.
Nach dem Abschuss des Ballons vor der Küste South Carolinas läuft die
Bergung der Trümmerteile. Die Bundespolizei FBI beteiligt sich an der
Auswertung. Die Trümmer lagen rund 11 Kilometer vor der Küste in relativ
flachem Wasser. Taucher sind bereits vor Ort. Die USA erhoffen sich von der
Untersuchung Aufschluss über die technischen Fähigkeiten des Ballons.
Mehrere US-Republikaner kritisierten Bidens Vorgehen scharf. Senator Thom
Tillis aus North Carolina schrieb auf Twitter: „Jetzt, wo diese peinliche
Episode vorbei ist, brauchen wir Antworten von der Biden-Regierung über den
Entscheidungsprozess. Das kommunistische China durfte tagelang ungehindert
die amerikanische Souveränität verletzen. Wir müssen auf künftige
Provokationen und Übergriffe Chinas besser vorbereitet sein.“
Die rechte Abgeordnete Marjorie Taylor Greene schrieb auf [3][Twitter],
Donald Trump hätte nicht zugelassen, dass so ein Ballon über die USA
fliegt, sondern ihn schon vorher abgeschossen. Ähnlich äußerte sich der
republikanische Senator Ted Cruz. Am 15. Februar soll der Senat in einer
geheimen Sitzung unterrichtet werden. (dpa, taz)
6 Feb 2023
## LINKS
[1] /Chinesischer-Spionageballon/!5910632
[2] /Chinesischer-Spionageballon/!5910631
[3] https://twitter.com/RepMTG/status/1622029467869667328
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