# taz.de -- Konflikt im Senegal: Hoffnung auf Waffenruhe | |
> Der Anführer der Rebellenbewegung MFDC hat im Süden des Senegal einen | |
> Waffenstillstand ausgerufen. Ob sich die Aufständischen dem anschließen, | |
> ist nicht gesichert. | |
Bild: Die Entscheidung für Macky Gall als Präsidenten scheint sich gegenwärt… | |
DAKAR ap | Die Rebellenbewegung MFDC im Süden des Senegal hat einen | |
Waffenstillstand ausgerufen. Ihr Anführer Salif Sadio erklärte am Mittwoch, | |
damit wolle man den laufenden Friedensverhandlungen mit der Regierung eine | |
Chance geben. | |
Die sogenannte Bewegung demokratischer Kräfte kämpft seit den 1980er Jahren | |
für eine Unabhängigkeit der Region Casamance, weil diese kulturell | |
eigenständig sei und von der Regierung in Dakar nicht genügend beachtet | |
werde. Die Region ist vom Rest des Senegal weitgehend abgetrennt durch das | |
dazwischen liegende Gambia. | |
Sadio spricht zwar nicht für alle Rebellen in Casamance, doch gilt er als | |
der einflussreichste Anführer. Die Regierung des senegalesischen Präsident | |
Macky Sall drückte die Hoffnung aus, dass sich alle Aufständischen der | |
Waffenruhe anschließen. „Sie ermöglicht die Suche nach Frieden“, sagte | |
Regierungssprecher Abdou Latif Coulibaly. „Die Regierung begrüßt das sehr.�… | |
Die Rebellen hatten vor allem Soldaten angegriffen. Mehr als 100 von ihnen | |
sollen in dem Konflikt ums Leben gekommen sein. Von den Rebellen gesetzte | |
Landminen haben aber auch Zivilisten getötet. Die Anti-Minen-Behörde des | |
Landes spricht von 805 Toten oder Verletzten. Zudem gab es mehrere | |
Entführungen in den vergangenen Jahren. | |
Sadio erklärte, der Waffenstillstand sei zum Teil eine Reaktion auf die im | |
Februar in Rom abgehaltene Runde der Friedensverhandlungen. Dort hatte die | |
Regierung einen Haftbefehl gegen Sadio aufgehoben. Sall hatte im Wahlkampf | |
2012 versprochen, den Konflikt um Casamance zu beenden. | |
1 May 2014 | |
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