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# taz.de -- Kommentar Feuerpause in Syrien: Beidseitiger Kontrollverlust
> Eine Waffenruhe in Syrien ist mittlerweile im Interesse Washingtons und
> Moskaus. Doch würden die anderen am Krieg Beteiligten mitmachen?
Bild: Hat sich mit seinem russischen Kollegen verständigt: John Kerry am Sonnt…
Kommt nun endlich eine Feuerpause in Syrien? Und die ungehinderte
Versorgung von über 4,5 Millionen notleidenden Menschen? Die Worte
„vorläufig“ und „grundsätzlich“, mit denen US-Außenminister Kerry di…
seinem russischen Amtskollegen Lawrow erzielte „Verständigung“
[1][beschrieb], lassen nur gedämpften Optimismus aufkommen.
Aber es gibt triftige Gründe dafür, dass die Regierungen in Washington und
Moskau inzwischen an einer Feuerpause interessiert sein könnten: Beide
verlieren zunehmend an Einfluss und Kontrolle über ihre jeweiligen
Verbündeten im Syrienkonflikt.
Assad hat dem unter Mitwirkung Russlands erstellten Friedensfahrplan für
Syrien letzte Woche öffentlich eine Absage erteilt, er proklamiert die
militärische Rückeroberung des gesamten syrischen Territoriums. Washingtons
Nato-Verbündeter Türkei eskaliert den Krieg gegen die syrischen Kurden, die
von den USA wiederum als Bodentruppen zur Bekämpfung des „Islamischen
Staats“ benötigt werden.
Es droht eine direkte militärische Konfrontation zwischen der Türkei und
Russland, durch die die USA und die anderen Nato-Staaten ungewollt unter
Druck geraten könnten, Ankara militärischen Beistand leisten zu müssen.
Auch der westliche Verbündete Saudi-Arabien droht immer unverhohlener, mit
seiner Luftwaffe oder gar mit Bodentruppen aufseiten der salafistischen
Oppositionsmilizen in den Krieg einzugreifen. Worauf der Iran
wahrscheinlich mit einer verstärkten militärischen Unterstützung von Assads
Regierungstruppen reagieren würde.
Die Gemengelage in Syrien ist viel komplizierter als in den
Stellvertreterkonflikten, die die USA und die ehemalige Sowjetunion während
des Kalten Krieges ausgefochten haben. Sollten sich Washington und Moskau
tatsächlich endgültig und verbindlich auf eine Feuerpause einigen, ist
völlig offen, ob sich auch all die anderen am Syrienkrieg beteiligten
Akteure daran halten werden.
21 Feb 2016
## LINKS
[1] /Krieg-in-Syrien/!5279977/
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Saudi-Arabien
Schwerpunkt Türkei
John Kerry
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Homs
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Türkei
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