| # taz.de -- Autor Bröckers und die 9/11-Verschwörung: "Mir gibt's zu viele Un… | |
| > taz-Mitarbeiter Mathias Bröckers hat sein drittes Buch über 9/11 | |
| > geschrieben. Es greift die Verschwörungstheorien auf und verkauft sich | |
| > glänzend. Er sagt, er stelle ja nur Fragen. Die stellen wir auch. | |
| Bild: "Das Symbol der einstürzenden Türme hätte es nicht gegeben, wenn einfa… | |
| taz: Mathias, du hast drei Bücher über 9/11 geschrieben, die sich alle gut | |
| verkaufen. Bist du ein Profiteur? | |
| Mathias Bröckers: Auf jeden Fall. Die offizielle Legende vom 11. September | |
| steckt voller Widersprüche, die seltsamerweise die Stars des | |
| Investigativjournalismus nicht aufgreifen. Ich hab davon profitiert, dass | |
| der Rest der Branche alles mir überlassen hat. | |
| Du schreibst, dieses Nichtbefassen sei einem Phänomen kognitiver Dissonanz | |
| geschuldet. Was meinst du damit? | |
| Ich höre bis heute immer wieder: dass die Regierung ihre eigenen Leute | |
| umbringt, ist nicht vorstellbar. Wir haben in 38 Kapiteln die Zeugen | |
| benannt, die gehört werden müssten, und die Akten, die freigegeben werden | |
| sollten. Jedes dieser Kapitel würde in einem normalen Gerichtsverfahren zur | |
| Wiederaufnahme reichen. Das passiert hier nicht. | |
| Dass die US-Regierung, die westlichen Regierungen und die Medien damit | |
| durchkommen, hat mit dieser Dissonanz zu tun: Die Leute wollen sich nicht | |
| vorstellen, dass wir nicht mehr von demokratisch gewählten Volksvertretern | |
| regiert werden. | |
| Sondern von wem? | |
| Von einer Bande von Oligarchen und Privatarmeen, die Regimewechsel | |
| inszenieren und auch Terroranschläge unter falscher Flagge durchführen | |
| können. | |
| In diese Richtung hast du vom ersten Tag an gedacht. Kann es sein, dass du | |
| selbst der kognitiven Dissonanz aufsitzt? | |
| Kann natürlich sein. Aber in meinem [1][ersten Buch im Frühjahr 2002] habe | |
| ich 100 offene Fragen zu 9/11 aufgeschrieben, von denen 85 bis heute | |
| ungeklärt sind. Was soll ich da denken? Hier wurden nicht nur ein paar | |
| kleine Dinge runtergespielt. Die gesamte offizielle Geschichte stammt von | |
| Chaled Scheich Mohammed, der vorher 183-mal mit Waterboarding gefoltert | |
| wurde. | |
| Er sitzt in Guantánamo, aber als die 9/11-Kommission ihn sehen wollte, | |
| wurde das verboten. Ebenso, dass sie die Leute sprechen, die ihn verhört | |
| haben. Das Einzige, was sie bekommen haben, waren Skripte der Verhöre. | |
| Solche Aussagen würden in keinem Gerichtsverfahren akzeptiert. | |
| Ganz so stimmt das nicht. Recherchen zur Entstehung von al-Qaida und zur | |
| Hamburger Zelle gab es lange vor der Veröffentlichung dieser Aussagen. | |
| Aber er ist der einzige Kronzeuge. Alle Aussagen über die angebliche | |
| Planung der Anschläge durch Osama bin Laden beruhen nicht auf ordentlichen | |
| Ermittlungen, sondern auf einem Geheimdienstroman. Ein Beispiel: Nur in | |
| einer Fußnote auf Seite 452 werden die Luftwaffenmanöver erwähnt, die an | |
| dem Tag stattgefunden haben. | |
| Ausgerechnet an dem Morgen wurde simuliert, was dann wirklich geschah, so | |
| dass auf den Radargeräten plötzlich mehr als ein Dutzend Flugzeuge als | |
| entführt gemeldet waren und völlige Verwirrung herrschte. Nur weil diese | |
| Manöver stattfanden, konnten die Täter von 9/11 Erfolg haben - sonst wären | |
| sie abgefangen worden. Schon das spricht dagegen, dass das ein Typ aus | |
| einer Höhle in Afghanistan planen konnte. | |
| Die Täter mussten von den Manövern doch nichts wissen. Für al-Qaida hätte | |
| es gereicht, wenn vier Flugzeuge gleichzeitig entführt werden und eins | |
| durchkommt. Als Kriegsgrund für die USA übrigens auch. | |
| Aber die Bilder des 11. September, das Symbol der einstürzenden Türme hätte | |
| es nicht gegeben, wenn einfach nur vier Flugzeuge entführt werden und | |
| womöglich über dem Meer ins Wasser stürzen. Es musste was Großes sein. Ich | |
| kann ja auch nicht beschreiben, wie es gelaufen ist. Was wir in dem Buch | |
| sagen, ist nur: Das, was offiziell behauptet wird, kann so nicht gewesen | |
| sein. | |
| Und da packt ihr dann alles rein, was in der "9/11 Truth"-Szene so | |
| behauptet wird. Einerseits sagst du, man habe den Anschlag von al-Qaida | |
| geschehen lassen, um einen Kriegsgrund zu haben. Andererseits: Die Häuser | |
| seien vermutlich gesprengt worden. Was denn nun? | |
| Ich habe keine feste Entscheidung. Dass einiges für Mihop spricht (Make it | |
| happen on purpose) und einiges für Lihop (Let it happen on purpose), stört | |
| mich gar nicht. | |
| Ja, ja, du stellst ja nur Fragen. | |
| Ja genau, und ich verlange, dass das Verbrechen neu untersucht wird! Die | |
| Lewinsky-Ermittlung hat 30 Millionen Dollar bekommen, und die | |
| 9/11-Kommission am Anfang ganze 3! Das ist doch ein Witz! Und ihr | |
| Journalistenkollegen verhaltet euch schäbig, wenn ihr das so stehen lasst. | |
| Es muss sich doch niemand wundern, dass auch Nazis und irgendwelche | |
| verrückten Verschwörungstheoretiker diese Ungereimtheiten munter | |
| aufgreifen. Jedes stinknormale Verbrechen wird gründlicher untersucht als | |
| dieser Massenmord. | |
| Journalistisch sauber arbeitest du auch nicht. In allen drei Büchern | |
| schreibst du von angeblich noch lebenden Attentätern, deren Fotos bis heute | |
| fälschlicherweise unter den 19 Hijackern seien. | |
| Die ungeklärten Identitäten von mindestens sechs, ja. | |
| Schon in unserem [2][Interview vor fünf Jahren] hab ich dich gefragt, warum | |
| dann nicht mal jemand nach Saudi-Arabien fliegt, die "lebenden Attentäter" | |
| findet und einen journalistischen Coup landet. Fehlanzeige. Warum? Hast du | |
| Angst? | |
| Ich war nie der rasende Reporter, der auf der Welt herumdüst und Leute | |
| interviewt. Aber du hast völlig recht, wenn ich der Chef vom Spiegel wäre … | |
| Der Spiegel hält das für Quatsch. Du kannst doch nicht Behauptungen | |
| aufstellen und dann sagen, andere sollen nachprüfen, ob sie stimmen. | |
| Ich bin sicher, wenn man die Recherchekompetenzen hier und in den USA | |
| angesetzt hätte, wäre etwas herausgekommen. Aber das war ja ein heißes | |
| Eisen. Bei mir, der ich viel Radio gemacht habe, hieß es immer: "Bröckers, | |
| du kannst über alles senden, aber nicht über den 11. September." Aber | |
| irgendwann werden die Akten aufgehen, deren Geheimhaltung Bush per | |
| Präsidialanordnung ja noch einmal von 25 auf 50 Jahre verlängert hat. | |
| Unbestritten hatte die Bush-Regierung wenig Interesse an Ermittlungen. Aber | |
| das ist kein Beweis der Mittäterschaft. | |
| Für mich sind das zu viele Ungereimtheiten. Wieso schafft es kein einziger | |
| Pilot, den Hijack-Knopf im Cockpit zu drücken? Wieso sind die unkaputtbaren | |
| Flugschreiber alle pulverisiert, aber 420 Festplatten aus dem World Trade | |
| Center wurden wiederhergestellt? Bei mir hat sich die Vermutung, dass man | |
| die Anschläge nicht nur zugelassen, sondern dabei mitgeholfen hat, in den | |
| letzten Jahren verstärkt. | |
| Und zwar inwiefern? | |
| Ich vermute Folgendes: Die Hijacker waren Agenten des saudischen | |
| Geheimdienstes. Sie kriegen alle in Dschedda ihre Visa für die USA, kommen | |
| da an und machen ein Flugtraining. Eines Tages sagt ihr Führungsoffizier: | |
| Hört mal, die Amis wollen ein Entführungstraining machen, und ihr müsst die | |
| Entführer spielen. Ihr braucht nichts mitzubringen außer Teppichmessern. So | |
| kamen die Jungs da hin. | |
| Im Flugzeug haben sie Leute umgebracht. Und dann sind die Flugzeuge da | |
| hingeflogen, wo sie hingeflogen sind. | |
| Aber nicht von den 19 gesteuert. Dieser Hani Hanjour konnte kein Flugzeug | |
| steuern. Der konnte die Boeing 747 nicht zwei Meter über dem Boden ins | |
| Pentagon fliegen. Die Flugzeuge - das ist eine Vermutung, kann ich nicht | |
| beweisen - wurden ferngesteuert, im Rahmen dieser Militärmanöver, die genau | |
| an dem Morgen stattfanden. Die angeblichen Hijacker waren selbst gehijackt. | |
| Und bei so einem ausgeklügelten Plan der Regierung kommt man dann mit den | |
| Passagierlisten durcheinander? | |
| Wie im richtigen Leben wird halt auch da geschlampt. Ich weiß ja auch | |
| nicht, ob es so war. Ich will, dass dieses Verbrechen vor Gericht | |
| untersucht und alle Fakten und Zeugen einbezogen werden. Wenn nicht in den | |
| USA, dann in Den Haag. | |
| 10 Sep 2011 | |
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| Bernd Pickert | |
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