# taz.de -- Anklage gegen Kim Dotcom: Auslieferung in die USA genehmigt | |
> Ein Gericht in Neuseeland entschied, dass der Gründer der Tauschplattform | |
> Megaupload wegen Betrugs ausgeliefert werden dürfe. Der will in Berufung | |
> gehen. | |
Bild: Wehrt sich gegen die Auslieferung: Kim Dotcom | |
AUCKLAND/WELLINGTON dpa/afp | Der deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom | |
darf in die USA ausgeliefert werden. Das entschied ein Gericht in | |
Neuseeland am Montag. Die US-Ankläger hatten dem Gründer der | |
Internet-Tauschplattform Megaupload und seinen Mitarbeitern ursprünglich | |
Copyright-Betrug im großen Stil vorgeworfen. Durch den illegalen Austausch | |
von geschütztem Material sollen Copyright-Besitzer um eine halbe Milliarde | |
Dollar geprellt worden sein. | |
Der Richter in Auckland urteilte, dass Dotcom nach neuseeländischem Recht | |
zwar nicht wegen Urheberrechtsverletzung ausgeliefert werden könne, wohl | |
aber wegen Betruges. Seine Anwälte wollen Berichten zufolge Berufung | |
einlegen. „Es ist ein politischer Fall. Es ist ein politisches Urteil“, | |
sagte der Unternehmer bei Twitter. | |
Dotcom hatte in dem Fall argumentiert, er habe die Plattform nur zur | |
Verfügung gestellt, könne für das Verhalten der Nutzer aber nicht | |
verantwortlich gemacht werden. Der gebürtige Kieler lebt seit vielen Jahren | |
in Neuseeland. Bei einem Schuldspruch droht ihm in den USA eine lange | |
Haftstrafe. | |
Dotcom hatte im Jahr 2005 die Onlineplattform Megaupload gegründet, auf der | |
Internetnutzer Dateien kostenlos hoch- und herunterladen konnten. Das | |
US-Justizministerium wirft ihm und den drei weiteren Betreibern Mathias | |
Ortman, Bram van der Kolk und Finn Batato vor, die Seite ausdrücklich als | |
Tauschbörse für urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Filme, | |
Fernsehprogramme und andere Dateien eingerichtet zu haben. | |
Nach Berechnungen des Ministeriums soll Megaupload mit | |
Urheberrechtsverletzungen einen Gewinn von 175 Millionen Dollar (165 | |
Millionen Euro) gemacht haben, der Schaden soll sich auf mindestens 500 | |
Millionen Dollar belaufen. Das FBI stuft Dotcoms Aktivitäten als größten | |
Fall von Urheberrechtsverletzung in der US-Geschichte ein. | |
20 Feb 2017 | |
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