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# taz.de -- Olympia – Basketball: Gold und Silber für Kobe Bryant
> Spanien liefert sich einen großen Kampf gegen das US Dream Team. Am Ende
> gewinnen die US-Stars, vermutlich wegen ihrer eigenen Schuhe.
Bild: Gegen die aggressive Verteidigung der Spanier tun sich NBA-Legende Kobe B…
Die Startbedingungen: Eine Mannschaft, in der die meisten Spieler ihre
eigene Schuhlinie besitzen, entspricht nicht unbedingt dem olympischen
Amateurgedanken, den Pierre de Coubertin einst formulierte, ist aber längst
unverzichtbarer Bestandteil der Sommerspiele geworden.
Das Dream Team aus den USA, das sich seit den Spielen 1992 in Barcelona mit
den Stars der NBA schmücken kann, ist auch in London wieder eines der
sportlichen Highlights. Der Finaleinzug des Teams um LeBron James und Kevin
Durant schien schon vorab so gut wie sicher. Nur den Gegner galt es zu
finden.
Dass es wie vor vier Jahren in Peking Spanien werden sollte, war lange
nicht abzusehen. Der amtierende Europameister spielte ein eher bescheidenes
Turnier, inklusive der ersten Hälfte des Halbfinals gegen Russland, als den
Spaniern nur schlappe 20 Punkte gelangen. Als wäre ihnen erst in der Kabine
eingefallen, dass es ein Finalspiel gegen die US-Profis zu gewinnen gilt,
spielten sie Russland in den nächsten 20 Minuten an die Wand und hoffen nun
sich im Finale nicht zu blamieren.
Die Entscheidung: Hoch konzentriert gehen die Amerikaner ans Werk – mit
wenigen Fehlwürfen und keinem einzigen Ballverlust im ersten Viertel. Das
reicht für eine 35:27-Führung nach zehn Minuten. Das zweite Viertel beginnt
mit sieben Punkten in Folge für die nun vor allem von jenseits der
Drei-Punkte-Linie sehr treffsicheren Spanier. Dazu kommt eine extrem
aggressive Defense. Beeindruckend wie Sergio Rodriguez den 30 Zentimeter
größeren Tyson Chandler wegschubst, um ihm danach noch drohend den Finger
unter die Nase zu halten.
So beeindruckt man den Gegner und zwingt ihn zunehmend zu Abschlüssen aus
schlechten Positionen. In dieser Phase zeigen die Spanier, dass sie
tatsächlich die bessere Mannschaft sind. Während Team USA vor allem über
Einzelaktionen von Kevin Durant den Erfolg sucht, spielt Spanien so lange
bis sich der freie Mann findet. Zur Pause liegen sie nur noch einen Punkt
hinten, 58:59.
In Viertel drei können sich die US-Amerikaner wieder steigern, insbesondere
machen sie Spanien das Punkten wieder schwerer. Es geht hin und her, das
Spiel ist ausgeglichen. Die Geschwindigkeit, die beide Mannschaften in
diesem an den Tag legen, beeindruckt. Beide Teams erzielen 24 Punkte, so
dass es zum Showdown in den letzten zehn Minuten kommt. Als hätten sie
Angst vor der Sensation, sinkt Spaniens Trefferquote im Abschlussviertel
jedoch bedenklich.
Schnell spielen sich die USA eine Führung heraus, die viereinhalb Minuten
vor dem Ende erstmalig zehn Punkte beträgt. Spanien hält in dieser
kritischen Phase vor allem durch einen groß aufspielenden Pau Gasol dagegen
und verkürzt noch einmal auf sechs Punkte. Doch die Favoriten bringen den
Vorsprung souverän über die Zeit.
Das Drama: Für Spanien ist es ein Dilemma. Um eine Chance zu haben, müssen
sie aggressiv zu Werke gehen, riskieren aber gleichzeitig, zu viele Fouls
anzuhäufen. Und so kommt es, dass Marc Gasol, der spanische
2,16-Meter-Center von den Memphis Grizzlies bereits nach fünf Minuten im
zweiten Viertel vier Fouls gesammelt hat und die weitere Spielzeit
überwiegend auf der Bank verbringen muss.
Die Schlussfolgerung: Es kann nicht überraschen, dass letztlich die
Mannschaft mit Kobe Bryant in ihren Reihen gegen jene von Sergio Llull
gewinnt. Warum? Bryant spielt in Schuhen seiner eigenen Marke, Llull mit
Tretern von Kobe Bryant.
Und sonst? Das Dream Team erhöht den Promi-Faktor bei Olympia ganz
gewaltig. Nicht nur durch die Stars auf der Platte, sondern auch ihre Fans
auf der VIP-Tribüne – unter anderem Arnold Schwarzenegger und Vin Diesel.
12 Aug 2012
## AUTOREN
Erik Peter
Erik Peter
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Basketball
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