# taz.de -- Freiwasserschwimmer Andreas Waschburger: Go, Waschi, Go | |
> Es wird kalt werden im Wasser des Hyde Parks. Aber das stört Andreas | |
> „Waschi“ Waschburger nicht. Heute schwimmt er zum ersten Mal bei Olympia. | |
Bild: Will unter die ersten acht: Andreas Waschburger (25) hat sich hohe, aber … | |
Für Andreas Waschburger – genannt Waschi – ist London die erste | |
Olympiateilnahme. Der 25-jährige schwimmt am Freitag um 13:00 Uhr den 10km | |
Marathon. Er qualifizierte sich für die Sommerspiele bei der | |
Weltmeisterschaft 2011 in Shanghai. Dieses Ticket und sein Sieg beim World | |
Cup 2011 in Cancun, bei dem er eine Sekunde vor dem deutschen Thomas Lurz | |
ins Ziel kam, zählen zu seinen größten sportlichen Erfolgen. | |
Seit Jahren dominiert Thomas Lurz nationale und internationale Wettkämpfe | |
im Freiwasser über die Distanzen 5km, 10km und 25km. Lurz ist zehnfacher | |
Weltmeister und als 2008 in Peking das Langstreckenschwimmen über 10km | |
erstmals olympisch wurde, gewann er Bronze. Der 32-jährige gehört auch in | |
London wieder zum engen Favoritenkreis. | |
Das weiß auch Waschburger: „Lurz schwimmt klar auf Sieg“, erklärt er auf | |
die Frage, ob es denn eine Teamtaktik unter den Deutschen geben wird. Er | |
knüpft jedoch weiter an: „Wenn wir uns aber im Rennen helfen können, dann | |
werden wir den Vorteil einer Zusammenarbeit bestimmt nutzen.“ | |
## Hartes Training für große Ziele | |
Waschburger hat sich einiges vorgenommen und schuftet hart dafür. Der | |
Kommisaranwärter aus Saarbrücken pausiert seine Ausbildung für ein Jahr um | |
sich komplett auf den Sport zu konzentrieren. Am Olympiastützpunkt in | |
Saarbrücken trainiert er bis zu zwölfmal die Woche. Er schwimmt dabei bis | |
zu 100 Kilometer. Zusätzlich stehen dreimal Krafttraining und zwei- bis | |
dreimal Athletiktraining auf seinem Wochenplan. „Ich bin zur Zeit in sehr, | |
sehr guter Form“, sagt der 25-jährige. | |
Im Londoner Hyde-Park schwimmen die 25 Athleten durch den See The | |
Serpentine. In diesem Gewässer wurde Waschburger 2011 bei einem Testevent | |
bereits fünfter unter vielen auch jetzt qualifizierten Schwimmern. Mit | |
diesem Wissen sagt der gebürtige Saarländer gelassen: „Ich bin guter | |
Hoffnung für London.“ | |
Doch auf die Temperatur des Londoner Gewässers, konnte er sich nur schwer | |
vorbereiten. „Im Hyde Park wird es kalt sein, die Wassertemperatur wird | |
ungefähr 18 Grad betragen“, prognostiziert Waschburger und erklärt: „Es | |
wäre zu gefährlich, diese Temperatur beim Training im Becken zu simulieren | |
und somit eine Krankheit zu riskieren.“ | |
## Bei Olympia steigt man nicht aus | |
Zum Vergleich: In Peking betrug die Wassertemperatur beim Wettkampf | |
angenehme 27 Grad. Doch Waschburger sieht sich dennoch vorbereitet und | |
motiviert genug. „Ich bin bei einem Wettkampf schon mal 12km bei 17 Grad | |
geschwommen, das hat gut geklappt … und bei Olympia steigt man ja wegen | |
sowas nicht aus“. | |
Die Temperaturen können schnell zur Gefahr für den Sportler werden. Die | |
Schwimmer tragen nämlich keine Neoprenanzüge sondern nur schlichte | |
Wettkampfanzüge. 2010 kam es zu einem Todesfall, im Rahmen des World Cup in | |
Dubai. Der US-Amerikaner Francis Crippen starb vermutlich an | |
Herz-Kreislaufversagen aufgrund der Wasserwärme von 34 Grad, seit diesem | |
Vorfall darf ein Gewässer nicht über 31 Grad und nicht unter 16 Grad sein. | |
Waschburger hat viel gearbeitet für sein großes Ziel bei den Olympischen | |
Spielen an den Start zu gehen. Die Spiele in London sind für ihn die größte | |
nur denkbare Plattform, auf der er sich als Sportler präsentieren kann. Für | |
seinen großen Auftritt hat sich Waschburger ein klares Ziel gesteckt: „Ich | |
will in London vorne mitschwimmen, ich will unter die ersten Acht.“ | |
10 Aug 2012 | |
## AUTOREN | |
Daniel Heyd | |
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