Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Ukraine-Gespräche gehen in di…
> Was vergangene Woche in Berlin zwischen den USA, Europäern und der
> Ukraine besprochen wurde, wird nun in Miami mit Russland diskutiert.
> Ausgang offen.
Bild: Ein Feuerwehrmann löscht in Odessa ein Feuer in einem Wohnhaus nach eine…
## USA und Russland reden in Miami
Die Verhandlungen über eine Friedenslösung in der Ukraine nach fast vier
Jahren des russischen Angriffskriegs gehen in die nächste Runde. [1][Nach
den Gesprächen zwischen führenden europäischen Staaten, den USA und der
Ukraine in Berlin] am vergangenen Sonntag und Montag wollen die
amerikanischen Unterhändler die Ergebnisse nun mit Vertretern Russlands in
Miami im US-Bundesstaat Florida rückkoppeln. Vor Tagen kündigte ein
hochrangiger US-Beamter an, dass man sich in Arbeitsgruppen treffen wolle.
Militärvertreter sollen demnach auch dabei sein. Die USA sehen sich als
Vermittler in dem Konflikt. Auch ukrainische und europäische
Regierungsvertreter werden in Florida erwartet, darunter der
außenpolitische Berater von Bundeskanzler Friedrich Merz, Günter Sautter.
Er machte sich bereits am Freitag auf den Weg, um dort „informelle
Gespräche mit der US-Regierung“ zu führen, wie die Deutsche Presse-Agentur
aus Regierungskreisen erfuhr.
Medienberichten zufolge ist ein Treffen mit dem Ukraine-Sonderbeauftragten
von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, geplant, an dem auch
Vertreter von Großbritannien und Frankreich teilnehmen sollen. Gespräche
der deutschen und russischen Seite sind nicht vorgesehen. Die russische
Delegation soll den Berichten zufolge von Präsident Wladimir Putins Berater
Kirill Dmitrijew angeführt werden. Er soll mit Witkoff über die Ergebnisse
der zweitägigen Gespräche in Berlin sprechen.
Offiziell hat Russland auf die in den Medien kursierenden Vorschläge nicht
reagiert. Moskau warte darauf, von Washington unterrichtet zu werden und
werde im Vorfeld keine Megafon-Diplomatie betreiben, sagte Kremlsprecher
Dmitri Peskow. Der generelle Unmut über eine Unterstützung der Ukraine vor
allem durch die EU ist in den russischen Kommentaren allerdings nicht zu
überhören. Außenminister Sergej Lawrow warf den Europäern nach den
Nachverhandlungen in Berlin vor, eine destruktive Rolle bei den
Friedensgesprächen zu spielen. Kremlchef Putin schimpfte bei einer
Besprechung mit hochrangigen Militärs gar über „europäische Ferkel“. Bei
der gleichen Veranstaltung drohte er damit, die „historischen Territorien“
Russlands militärisch zurückzuerobern, sollte die Ukraine im Gebietsstreit
nicht einlenken. (dpa)
## Russische und ukrainische Angriffe
Ukrainische und russische Militär überzogen sich derweil mit neuen
Angriffen. In der ukrainische Hafenstadt Odessa starben in der Nacht
mindestens acht Menschen bei einem russischen Raketenangriff, weitere 32
Menschen wurden verletzt. Die russische Militärführung berichtete von
Angriffen gegen einen Betrieb der ukrainischen Rüstungsindustrie sowie von
Attacken gegen Fahrzeugkolonnen der ukrainischen Armee. Diese Behauptungen
wurden von ukrainischer Seite nicht kommentiert, von unabhängiger Seite gab
es dazu keine Bestätigung.
Die Ukraine griff ihrerseits nach eigener Darstellung ein russisches
Kriegsschiff und Erdölplattform im Kaspischen Meer mit Kampfdrohnen an. Bei
einem Drohnenangriff gegen den russischen Militärflughafen Belbek auf der
besetzten Halbinsel Krim seien zwei Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-27
sowie der Kontrollturm zerstört worden, teilte der Geheimdienst SBU mit.
Von russischer Seite gab es dazu keine Angaben, von unabhängiger Seite war
keine Überprüfung möglich. (dpa)
## Ukraine und Portugal vereinbaren Co-Produktion von Seedrohnen
Die Ukraine und Portugal wollen künftig gemeinsam ukrainische Seedrohnen
herstellen. „Wir haben bewiesen, dass unsere USV (unbemannte
Überwasserfahrzeuge) hervorragend gegen russische Kriegsschiffe und U-Boote
funktionieren“, schreibt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
Selenskyj, Oleksandr Kamyschin, auf der Plattform X. „Jetzt werden sie
Portugal helfen, Europa ⁠vom ‍Meer aus zu verteidigen.“ (rtr)
## Ukraine: Russischer Angriff auf Hafen Piwdennyj
Bei einem russischen Angriff sind nach ukrainischen Angaben Reservoirs im
Hafen Piwdennyj am Schwarzen Meer getroffen worden. Dies teilt der
stellvertretende Ministerpräsident Oleksij Kuleba mit. Die russischen
Truppen zielten absichtlich auf ⁠zivile ‍Logistikrouten in der Region
Odessa, erklärt er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. ⁠Am Freitag
waren bei einem Raketenangriff dort acht Menschen getötet worden. Eine
russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. (rtr)
## Russland meldet Einnahme von zwei Dörfern in der Ukraine
Russland meldet die Einnahme der Dörfer Switle in der Region Donezk und
Wysoke in der Region Sumy ⁠in ‍der Ukraine. Dies teilt das
Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram ⁠mit. Die
Angaben [2][können nicht unabhängig überprüft werden]. (rtr)
## Kreml-Berater Dmitrijew reist nach Miami
Russland wird bei den neuen Ukraine-Verhandlungen im US-Bundesstaat Florida
von dem Kreml-Berater Kirill Dmitrijew vertreten. „Auf dem Weg nach Miami“,
schrieb Dmitrijew am Samstag im Onlinedienst X und fügte ein Tauben-Emoji
hinzu. Er hängte zudem ein Video an, das durch Wolken brechende
Sonnenstrahlen über einem Strand mit Palmen zeigt. „Während die
Kriegstreiber unermüdlich daran arbeiten, den US-Friedensplan für die
Ukraine zu untergraben, erinnerte ich mich an dieses Video von meinem
vorherigen Besuch – Licht, das durch Gewitterwolken bricht“, schrieb
Dmitrijew dazu.
Am Freitag waren in Miami bereits Vertreter der Ukraine sowie Deutschlands,
Frankreichs und Großbritanniens mit dem US-Sondergesandten Steven Witkoff
und dem Präsidentenberater Jared Kushner zusammengekommen. Direkte
Gespräche zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation werden
allerdings nicht erwartet. (afp)
## Ukraine: Haben wieder Ölplattform im Kaspischen Meer angegriffen
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge erneut eine russische
⁠Ölplattform ‍im Kaspischen Meer angegriffen. Demnach hätten Drohnen ⁠d…
Plattform Filanowski des russischen Konzerns Lukoil getroffen, teilt der
Generalstab in Kiew mit. Zudem sei ein Militärpatrouillenschiff in der Nähe
einer Bohrinsel getroffen worden. Über das Ausmaß möglicher Schäden liegen
zunächst keine Angaben ⁠vor. Die Ukraine hatte vergangene Woche erstmals
seit Beginn des Krieges im Februar 2022 ⁠die russische Ölinfrastruktur im
Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen. (rtr)
## Insider: US-Geheimdienste zweifeln an Putins Friedensabsichten
US-Geheimdienste gehen mehreren ‌Berichten zufolge weiterhin ⁠davon aus,
dass der russische Präsident Wladimir Putin die gesamte Ukraine erobern und
Gebiete des ehemaligen Sowjetimperiums beanspruchen will. Der jüngste der
Geheimdienstberichte stammte vom September, sagte eine der insgesamt sechs
mit den Einschätzungen vertrauten Personen. Demnach stimmen die
US-Erkenntnisse mit den Ansichten europäischer Regierungen überein. „Die
Geheimdienste sind schon immer davon ausgegangen, dass Putin mehr will“,
sagte der demokratische Abgeordnete Mike Quigley ⁠aus ‍dem
Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses. Die Darstellung steht im
Widerspruch zu den Friedensbemühungen der US-Regierung des republikanischen
⁠Präsidenten Donald Trump, der erklärt hat, dass Putin den Krieg beenden
will.
Die Verhandlungen über einen 20-Punkte-Friedensplan werden für die USA
[3][von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und dem Sondergesandten Steve
Witkoff] geführt. Ein zentraler Streitpunkt bleiben Gebietsfragen. Russland
kontrolliert derzeit etwa 20 Prozent der Ukraine. Während Trump die
Regierung in Kiew zwei der Insider zufolge zu Gebietsabtretungen drängt,
lehnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dies ab. Teil des Plans
sind zudem Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese umfassen ⁠den
Einsatz einer überwiegend europäischen Sicherheitstruppe in Nachbarländern
und in der Ukraine sowie eine von den USA unterstützte Luftüberwachung.
Selenskyj zeigte sich zuletzt jedoch skeptisch: „Es gibt eine Frage, auf
die ich immer ⁠noch keine Antwort bekomme: Was werden diese
Sicherheitsgarantien tatsächlich bewirken?“ (rtr)
## Rubio über Ukraine-Gespräche: Noch einen langen Weg vor uns
US-Außenminister Marco Rubio hat sich vor neuen Gesprächen in Miami über
einen möglichen Frieden in der von Russland angegriffenen Ukraine verhalten
geäußert. „Ich denke, wir haben Fortschritte gemacht, aber wir haben noch
einen langen Weg vor uns, und natürlich kommt das Schwierigste immer am
Schluss“, sagte Rubio bei einer Pressekonferenz in Washington.
Er selbst werde am Samstag bei den Gesprächen in Florida vermutlich
teilweise dabei sein, sagte Rubio. An diesem Wochenende treffen sich in
Miami Vertreter der US-Regierung, des Kremls und der Ukraine zu getrennten
Gesprächen über ein Ende des Kriegs. (dpa)
20 Dec 2025
## LINKS
[1] /Friedensverhandlungen-fuer-die-Ukraine/!6138810
[2] /Krieg-in-der-Ukraine/!6139258
[3] /Wiederaufbau-in-der-Ukraine/!6138839
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wladimir Putin
Wolodymyr Selenskyj
Marco Rubio
Miami
Wladimir Putin
EU-Gipfel
Wladimir Putin
## ARTIKEL ZUM THEMA
Jahresendkonferenz mit dem Kremlchef: Märchenstunde mit Wladimir Putin
Russlands Präsident stellt sich Fragen handverlesener Bürger*innen. Moskau
habe den Krieg gegen die Ukraine nicht begonnen, sei aber zum Frieden
bereit.
Einigung auf Hilfspaket: Ukraine erhält EU-Kredit statt russisches Geld
EU-Staaten gewähren der Ukraine 90 Milliarden Euro als Hilfskredit.
Russisches Vermögen wird nun dafür nicht angetastet. Nicht alle Nationen
der EU machen mit.
Deutscher Bildhauer in Moskau angeklagt: Putin findet Düsseldorfer Karnevalswa…
Ein russisches Gericht hat ein Strafverfahren gegen den Düsseldorfer
Künstler Jacques Tilly eingeleitet. Der kündigt eine Reaktion für
Rosenmontag an.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.