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# taz.de -- Gleichstellung in Mecklenburg-Vorpommern: Rücktritt nach rechtem S…
> Die Gleichstellungsbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern hat
> Deutschland-Fahnen heruntergerissen. Nun ist die Linken-Politikerin
> zurückgetreten.
Bild: Kein Bock auf Nationalismus: Linken-Politikerin Wenke Brüdgam
dpa/taz | Weil sie Deutschland-Fahnen abgerissen hat, ist die
Gleichstellungsbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Wenke
Brüdgam, am Freitag zurückgetreten. Die Linke-Politikerin erklärte in einer
schriftlichen Mitteilung, sie wolle damit Schaden von der
Gleichstellungsarbeit abwenden, der durch die öffentliche Debatte um ihre
Person drohe.
In einem Social Media-Post, der inzwischen gelöscht ist, sagte die
Linken-Politikerin mit einer zerknüllten Deutschland-Fahne in den Händen,
auf dem Weg zu einer Mitgliederversammlung in ihrer Stadt habe sie „diese
Dinger hier“ entdecken müssen, die überall aufgehängt gewesen seien. „Al…
bin ich ausgestiegen und hab sie abgerissen. Denn wer in diesen Zeiten
Deutschland-Fahnen an leerstehende Häuser hängt, der will nicht zeigen,
dass er sein Land mag, sondern der will letztlich Nationalismus propagieren
und damit klar zum Faschismus aufrufen.“
Es folgte ein rechter Shirtstorm. Wie der NDR berichtet, wird seitdem unter
dem Hashtag #hissdieflagge in den sozialen Medien dazu aufgerufen,
Deutschland-Fahnen zu hissen. Bekannte [1][Rechtsextreme wie Martin
Sellner] beteiligen sich daran. Auch Landtagsabgeordnete der CDU, FDP
[2][und, natürlich, AfD] attackierten Brüdgam scharf und forderten sie zum
Rücktritt auf. Brüdgam sei als Gleichstellungsbeauftragte nicht mehr
tragbar, hieß es. Die Bundesflagge sei ein Verfassungssymbol.
Ihnen reichte die von Brüdgam vorgebrachte Entschuldigung nicht aus. Die
frühere Landesvorsitzende der Linken hatte ihr Vorgehen als großen Fehler
bezeichnet. Am Freitag erklärte sie dann: „Meine Entscheidung ist auch ein
Ergebnis der Abwägung meiner Gesundheit, dem Wohl meiner Familie und dem
Respekt vor dem Amt sowie dem Land Mecklenburg-Vorpommern.“
## Justizministerin zollt Beauftragter Respekt
Die Gleichstellungsbeauftragte ist im Justizministerium angesiedelt.
[3][Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke)] äußerte Respekt für die
Entscheidung von Brüdgam, die das Amt mehr als drei Jahre bekleidete. „Ich
möchte mich für die Zusammenarbeit im Ministerium bedanken und wünsche
Wenke Brüdgam alles Gute“, erklärte sie.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erklärte: „Das Video ist
inakzeptabel und der Schritt von Frau Brüdgam auch richtig.“ Über die
Nachbesetzung werde sie mit der Justizministerin beraten.
Der Landesvorsitzende der Linken, Hennis Herbst, hält den Rücktritt von
Brüdgam dagegen für überzogen. Ihre Aktion habe einen Hintergrund, erklärte
er. „Der Aufruf aus rechtsextremen Kreisen zum Volkstrauertag,
Deutschland-Fahnen an fremden Häusern anzubringen, ist eine
Instrumentalisierung und bewusste Provokation, um eine
geschichtsrevisionistische Agenda voranzutreiben. Dem stellen wir uns in
aller Konsequenz entgegen.“
Laut Staatsanwaltschaft Stralsund sind bei der Polizei mehrere Anzeigen
wegen des Vorfalls um das Abreißen der Deutschland-Fahnen durch Wenke
Brüdgam eingegangen. Diese würden der Staatsanwaltschaft Stralsund
zugeleitet, sagte ein Sprecher. Die Staatsanwaltschaft prüfe dann, ob ein
Anfangsverdacht bestehe und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde.
5 Dec 2025
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Mecklenburg-Vorpommern
Die Linke
Gleichstellungsbeauftragte
Antifaschismus
Deutsche Burschenschaft
Philipp Amthor
GNS
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