| # taz.de -- Digitale Plattformen und Souveränität: Weimer warnt vor Zusammenb… | |
| > Medienstaatsminister Weimer fürchtet einen Kontrollverlust der Demokratie | |
| > durch Big Tech. Das könnte gravierende Folgen für ganz Europa haben. | |
| Bild: Wolfram Weimer, Staatsminister für Kultur und Medien, bei der Fachtagung… | |
| KNA | [1][Medienstaatsminister Wolfram Weimer] hat vor dem Risiko eines | |
| Rechtsrucks in ganz Europa gewarnt. „Wir müssen verhindern, dass uns die | |
| gesamten europäischen Gesellschaften in den Rechtsradikalismus abrutschen“, | |
| sagte der parteilose Politiker bei der Veranstaltung „Digitale Souveränität | |
| und die Verantwortung der Medien“ des Grimme-Instituts in Berlin. | |
| Durch die Macht der digitalen Plattformen und der über sie verbreiteten | |
| Inhalte verschiebe sich die verfassungsmäßige Grundlage der Demokratie auch | |
| in der Bundesrepublik. „Wir hatten eine kommunikative Balance in der | |
| Debattenkultur unserer Demokratie“, sagte Weimer: „Damals standen Inhalte | |
| im Mittelpunkt, jetzt sind es Affekte.“ | |
| Plattformen seien heute de facto auch „Verfassungsgeber“, so Weimer: „Das | |
| verlangt einen neuen Zugriff der Gesellschaft und der Politik“, sonst drohe | |
| „ein Backlash und die freie Willensbildung ist in Gefahr“. Es bestehe das | |
| Risiko, „dass das gesamte System der freien Medien kollabiert“, sagte der | |
| Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. | |
| Weimer räumte ein, dass die „Übermacht der Plattformen gar nicht böse | |
| intendiert, sondern das Ergebnis eines wirtschaftlichen Prozesses“ sei. | |
| „Aber diese Monopolstrukturen ändern die verfassungsrechtlichen Grundlagen | |
| unserer Mediendemokratie“, so Weimer. | |
| Europa sei auch weiterhin ein „unglaublicher Produzent von Inhalten“ und | |
| mit seinen 500 Millionen Einwohnern „ein großer Markt und damit auch eine | |
| Goldgrube für die Big Techs“, sagte Weimer. Doch wenige Plattformen | |
| „steuern heute Inhalte wie Daten und machen Gewinne, die früher die | |
| Vielfalt im Journalismus und den Diskurs gesichert haben“. | |
| Dass beispielsweise [2][Google] aktuell in Deutschland investiere, sei gut | |
| und wichtig, schaffe „aber den Elefanten im Raum nicht raus“, sagte Weimer: | |
| „Wer hier große Plattformen baut, muss auch in die Stabilität der | |
| Gesellschaft investieren.“ Weil die Plattformen in Europa und Deutschland | |
| Inhalte abschöpften, aber wenig Steuern zahlten, „haben wir den | |
| Plattform-Soli auf den Weg gebracht“. Für die geplante Abgabe gebe es „in | |
| der breiten Mitte des Parlaments Konsens“. | |
| Auch die geplante Investitionsverpflichtung für Streamingdienste folge | |
| einer ähnlichen Logik. Die Gespräche in der Branche dazu seien | |
| abgeschlossen, „die Ergebnisse sind sehr gut, wir werden dies auch zeitnah | |
| kommunizieren“, kündigte Weimer an. | |
| 21 Nov 2025 | |
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