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# taz.de -- Ex-Präsident Sarkozy im Gefängnis: Bei seinem Wort genommen
> Der französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat am Dienstag seine
> Haftstrafe angetreten. Er ist in mehreren Verfahren schuldig gesprochen.
Bild: Sarkozy bekommt die eigene Medizin zu schmecken, und das ist auch gut so
taz | Nicolas Sarkozy hatte als Innenminister und später als französischer
Staatspräsident von der Justiz eine strengere und schnellere Bestrafung von
Verurteilten verlangt. Der Bürger Sarkozy, jetzt selbst in mehreren
Verfahren verurteilt, wird nun von der Justiz beim Wort genommen. Der
Ex-Präsident sagte, er wolle „keine Privilegien“ – und erhält zu seiner
eigenen Sicherheit dennoch eine Vorzugsbehandlung.
Doch nicht über [1][seine Haftbedingungen] wird in Frankreich am meisten
diskutiert, sondern über Prinzipielles: Ist es gerechtfertigt, ihn wie
einen beliebigen Kriminellen noch vor seinem Berufungsprozess einzusperren?
Dies ist nichts Außergewöhnliches. Laut offizieller Statistik kamen im
vergangenen Jahr 57 Prozent der Verurteilten gleich hinter Gitter. Das
Gericht entscheidet dies, wenn zu befürchten ist, dass weitere Straftaten
drohen, Fluchtgefahr besteht oder das Risiko einer Vernichtung von Beweisen
oder Beeinflussung von Zeugen.
Diese Kriterien sind bei Sarkozy erfüllt. Er wollte sich zweimal erneut als
Präsidentschaftskandidat aufstellen lassen. Kandidaturen sind bei Sarkozy
so aufwändig, dass er auf großzügige Spender angewiesen war, die es mit dem
Gesetz nicht so genau nehmen. Zudem hat Sarkozy Freunde im Ausland, die ihm
gern Exil gewähren würden.
Für eine Beeinflussung von Zeugen und Vertuschung von Spuren besteht
dringender Verdacht. Die Justiz ermittelt gegen Sarkozy und die bekannte
Lobbyistin Mimi Marchand, die für ihn einen Kronzeugen im Prozess wegen der
Libyengelder zu einer Verharmlosung seiner belastenden Aussage bewogen
haben soll. Außerdem steht Sarkozys Ex-Nachrichtendienstchef Bernard
Squarcini im Verdacht, [2][Gaddafis rechte Hand, den Terroristen Abdallah
Senussi,] als eventuellen Zeugen gegen Sarkozy aus Frankreich in Sicherheit
und außer Reichweite der Justiz gebracht zu haben.
Selbst wenn das heute [3][seine Fans wie eine Majestätsbeleidigung empört]
– Sarkozy erfährt die übliche Prozedur. Solange er nicht definitiv
verurteilt ist, kann er seine Unschuld beteuern. Doch die belegten Fakten
bleiben, Sarkozy wurde in mehreren Verfahren verurteilt. Das ist zu viel,
um das Opfer eines tragischen Justizirrtums zu spielen.
21 Oct 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Haftstrafe
Nicolas Sarkozy
Schwerpunkt Korruption
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