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# taz.de -- Ausstellung „Apropos Sex“: Heute mal sexpositiv
> Die Ausstellung „Apropos Sex“ im Museum für Kommunikation lädt dazu ein,
> unser Denken und Reden über Sexualität entspannt zu reflektieren.
Bild: Verboten? Eher nicht. Ein Exponat in der Schau „Apropos Sex“
Berlin taz | „Dies ist keine Ausstellung über Sex. Es ist eine Ausstellung
über Kommunikation über Sex“, sagt Anja Schaluschke, Direktorin des Museums
für Kommunikation an der Leipziger Straße, am Ende des Presserundgangs. Das
überrascht erst einmal, schließlich hat man gerade einen Parcours im
zweiten Stock des wilhelminischen Prunkbaus absolviert, bei dem es um
Körper, Lust und Genitalien, Penisse und Vulven, kinky Outfits und
Auberginen-Emojis geht.
Aber es stimmt schon: [1][Die vom Frankfurter Museum für Kommunikation
entwickelte Schau „Apropos Sex“] thematisiert in erster Linie, wie wir als
Individuen und als Gesellschaft über Sexualität sprechen – oder wie wir sie
verbildlichen. In den vergangenen hundert Jahren habe sich das stark
verändert, sagt die Ko-Kuratorin Anabelle Hornung, darauf habe man den
Fokus legen wollen.
Bei der Ausstellung, die ein Jahr in Berlin bleiben wird und sich besonders
an Jugendliche richtet, handelt es sich [2][quasi um eine Art
Anti-„Venus“]. Geht es bei der Berliner „Erotikmesse“ immer um den Vers…
Erregung zu erzeugen (und zu kommerzialisieren), thematisiert „Apropos Sex“
Intimität, ohne im Entferntesten schmierig daherzukommen.
Das Ausstellungs-Design ist hell, bunt und rund und verzichtet
weitestgehend auf explizite fotografische Darstellungen. Geschlechtsorgane,
irgendwie dann ja doch die ProtagonistInnen beim Thema Sex, gibt es
trotzdem jede Menge – gezeichnet oder sogar in Plüsch. Und natürlich fehlt
es nicht am entsprechenden Vokabular, über das man reflektieren kann und
soll, von „Schnackseln“ bis „Zirklusion“.
## Selfies und Assistenzkoffer
Der Rundgang führt durch Bereiche, die historische und aktuelle
Aufklärungsmaterialien aus Ost und West ebenso greifbar machen wie die
selbstbestimmte Suche nach der eigenen sexuellen Identität. So können sich
die BesucherInnen spaßeshalber große Labels von „asexuell“ wie „sexposi…
um den Hals hängen und vor eine Selfiekamera treten oder erkunden, was so
alles im Zubehörkoffer für Sexualassistenz steckt.
Dass sich das junge Zielpublikum in der Abteilung „Grenzziehung“
niederlässt, um in den ausgelegten Exemplaren des StGB zu schmökern, darf
bezweifelt werden. Die Abteilung zu Rechten und Verboten sollte bei
Schulklassen trotzdem für Diskussionsstoff sorgen: Was betrachten wir als
zulässig, was nicht, und wie verändert sich das im Laufe der Zeit? Das
Beispiel des Prostituiertenschutzgesetzes zeigt, dass hier längst nicht
alles ausdiskutiert ist.
Zwei Themenfelder habe das kuratorische Team ausgespart, weil sie – aus
unterschiedlichen Gründen – sehr kontrovers seien, so Hornung: Reproduktion
und Religion. Tatsächlich fällt auf, dass die Perspektive fast
ausschließlich eine (kulturell) weiße ist. Das sei auch konsequent so,
sagen die anwesenden Kuratorinnen, schließlich sei ihr Team genderdivers,
aber weiß. Vielleicht ändert sich ja das nächste Mal schon bei der
Teamfindung etwas.
16 Oct 2025
## LINKS
[1] https://www.mfk-berlin.de/ausstellung-apropos-sex/
[2] /Pornomesse-Venus-in-Berlin/!6116029
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Sex Education
Sexualaufklärung
Sex
Stiftung Warentest
Porno
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