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# taz.de -- SPD will Jobs retten: Stahl nur noch aus Deutschland und Europa
> SPD-Parteispitze fordert, dass bei öffentlichen Aufträgen heimischer
> klimafreundlicher Stahl bevorzugt wird – auch wegen der weltpolitischen
> Lage.
Bild: Stahlarbeiter an einem Hochofen von Thyssenkrupp Steel: Das Konjunkturtie…
Berlin afp/dpa/taz | Die SPD-Spitze fordert, bei [1][öffentlichen Aufträgen
deutschen und europäischen Stahl] zu bevorzugen. Die Zukunft müsse
klimafreundlichem Stahl aus Europa gehören, sagte Vizekanzler und
Finanzminister Lars Klingbeil der Funke-Mediengruppe. Eine Strategie zur
Sicherung der heimischen Stahlindustrie, in der für einen „Buy
European“-Ansatz geworben wird, soll an diesem Montag im SPD-Präsidium
verabschiedet werden.
„Wir müssen in wichtigen Bereichen wie unserer Infrastruktur bevorzugt
Stahl nutzen, der hier produziert wird“, sagte Klingbeil, der auch
SPD-Vorsitzender ist. „Das gilt gerade jetzt, wenn wir mit unserem
500-Milliarden-Euro-Investitionspaket wie noch nie zuvor in unsere
Infrastruktur investieren.“ Eine starke Stahlindustrie sei „unverzichtbar
für unseren Industriestandort und auch eine Frage der nationalen
Sicherheit“, betonte auch Arbeitsministerin und SPD-Co-Chefin Bärbel Bas.
In dem Parteipapier wird mit Blick auf ausländische Dumping-Konkurrenz und
die weltpolitische Lage ausdrücklich für den Kauf von in Europa
hergestelltem Stahl geworben. Genannt werden Produkte für die Sicherheits-
und Verteidigungsindustrie sowie für den Energiesektor.
EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné hatte zuvor eine deutliche
Ausweitung der Stahlzölle in Aussicht gestellt. Die zollfreie Einfuhrmenge
solle nahezu halbiert und der derzeitige Zollsatz von 25 Prozent deutlich
angehoben werden, sagte er in Brüssel. Die EU-Kommission will die
europäische Stahlindustrie so vor der billigeren Konkurrenz aus China
schützen.
Die IG Metall hofft indes auf den [2][Erhalt des Stahlwerks von
ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt]. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass
dieses Werk Bestand hat. Es gibt viele gute Gründe dafür“, sagte der
Bezirksleiter der Gewerkschaft für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Jan
Otto. Die Zahl von rund 2.700 Beschäftigten ist nach Ansicht der IG Metall
ein Vorteil. „Wir müssen nicht 20.000 Beschäftigte in Beschäftigung halten,
sondern wie ich finde eine überschaubare Zahl“, sagte Otto. Im Juni wurde
bekannt, dass ArcelorMittal seine [3][Stahlwerke in Bremen] und
Eisenhüttenstadt nicht mehr auf klimaneutrale Produktion umstellen will.
5 Oct 2025
## LINKS
[1] /Aufruestung-und-Klimaschutz/!6107516
[2] /Keine-klimaneutrale-Produktion/!6095583
[3] /Bremer-Stahlwerk-wird-nicht-umgeruestet/!6091749
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Stahl
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