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# taz.de -- UN-Bericht zu Dürre und Flutkatastrophen: Extremwetter macht Wasse…
> 3,6 Milliarden Menschen weltweit haben nach UN-Angaben mindestens einen
> Monat pro Jahr unzureichenden Zugang zu Wasser. Grund sind Dürren und
> Fluten.
Bild: Rekorddürre im Jahr 2024 im Amazonasgebiet nahe der brasilianischen Stad…
Genf afp | Zunehmende und [1][heftigere Dürren und Überschwemmungen]
infolge der Erderhitzung machen den globalen Wasserkreislauf laut einem
UN-Bericht immer unberechenbarer. Auch das dramatische Abschmelzen der
Gletscher gehöre zu den gravierenden Problemen, heißt es in dem am
Donnerstag veröffentlichten [2][Wasserkreislauf-Jahresbericht der
Weltorganisation für Meteorologie (WMO)]. Eine Analyse von EU-Daten zeigt
zur gleichen Zeit, dass im August Europas Böden so trocken waren wie nie.
„Die weltweiten Wasservorräte stehen unter zunehmendem Druck“, erklärte
WMO-Chefin Celeste Saulo in Genf. „Zugleich haben extremere wasserbedingte
Gefahren immer größere Auswirkungen auf Leben und Lebensgrundlagen.“
Im vergangenen Jahr herrschten nur in einem Drittel der weltweiten
Flussgebiete „normale“ Bedingungen, wie der in Genf vorgestellte Bericht
darlegt. [3][Gletscher seien vielerorts dramatisch geschmolzen], während
zugleich Dürren und Flutkatastrophen verheerende Schäden anrichteten. 3,6
Milliarden Menschen weltweit haben nach Angaben der UNO mindestens einen
Monat pro Jahr nur unzureichenden Zugang zu Wasser.
Laut dem Jahresbericht war 2024 das heißeste seit Beginn der
Aufzeichnungen. Hohe Temperaturen und weit verbreitete Trockenheit führten
demnach zu anhaltenden [4][Dürren im Norden Südamerikas], im Amazonasbecken
und im südlichen Afrika. Große Teile Zentral- und Westafrikas,
Mitteleuropas und Asiens dagegen waren von überdurchschnittlich hoher
Feuchtigkeit und zahlreichen schweren Überschwemmungen betroffen.
## Viel Regen im tropischen Afrika
Wie zudem aus dem Bericht hervorgeht, fiel 2024 in den afrikanischen Tropen
ungewöhnlich viel Regen – [5][infolge der Überflutungen starben rund 2.500
Menschen], vier Millionen Menschen mussten fliehen. Durch tropische
Wirbelstürme und Rekordregenfälle in Asien und im Pazifikraum kamen mehr
als tausend Menschen ums Leben. Europa wiederum erlebte die schwersten
Überschwemmungen seit mehr als einem Jahrzehnt – dem Bericht zufolge
überschritt ein Drittel aller Flussläufe die Hochwassergrenze.
2024 sei das sechste Jahr in Folge mit einem „deutlichen Ungleichgewicht“
in den Flussgebieten der Welt gewesen, heißt es in dem Bericht. Zwei
Drittel der Flüsse haben demnach „zu viel oder zu wenig“ Wasser. Zugleich
lagen die Temperaturen von fast allen der weltweit untersuchten 75 großen
Seen im Juli vergangenen Jahres über oder weit über dem Normalwert – was
sich erheblich auf die Wasserqualität auswirkte.
Besonders alarmierend ist laut dem Bericht der [6][dramatische
Massenverlust in allen Gletscherregionen der Welt] – bereits das dritte
Jahr in Folge. Weltweit gingen insgesamt 450 Gigatonnen Eis verloren.
## Neues Hochwasserrisiko an Küsten
Durch die Gletscherschmelze sei der weltweite Meeresspiegel in einem
einzigen Jahr um 1,2 Millimeter gestiegen, erklärte die WMO. Damit gehe ein
erhöhtes Hochwasserrisiko für hunderte Millionen Menschen in Küstengebieten
einher. Besonders stark schmolzen dem Bericht zufolge Gletscher in
Skandinavien und Nordasien, andere Regionen erlebten demnach weniger starke
Verluste bei den wichtigen Wasserspeichern.
Die WMO forderte angesichts der Entwicklung mehr Überwachung und
verstärkten Datenaustausch, um das Verständnis für die Wasserressourcen und
die Wasserextreme sowie deren Bewertung „auf globaler, regionaler und
lokaler Ebene“ zu verbessern. Dies sei „von entscheidender Bedeutung für
das Management der Risiken, die durch Dürren, Überschwemmungen und den
Verlust der Kryosphäre“ entstehen, die das Eis der Pole und Gletscher,
[7][aber auch Permafrostböden] umfasst.
Eine Auswertung von [8][Daten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus]
durch die Nachrichtenagentur AFP ergab, dass im August 2025 die Böden in
Europa und im gesamten Mittelmeerraum so trocken waren wie noch nie seit
Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2012. Demnach waren vergangenen Monat 53
Prozent der dortigen Böden von Trockenheit betroffen. Dieses Allzeithoch
liegt 23 Prozentpunkte über dem Monatsmittel in den Jahren 2012 bis 2024.
## Neue Trockenhotspots
Besonders stark betroffen von der Dürre in diesem August waren Osteuropa
und der Balkan. Dort begünstigte die Trockenheit Brände, in deren Folge
zwei Menschen ums Leben kamen und tausende Anwohner ihre Häuser verlassen
mussten.
Auch Westeuropa litt gebietsweise schwer unter Trockenheit. So waren 70
Prozent von Portugal und 66 Prozent von Frankreich von trockenen Böden
betroffen. Im östlichen Mittelmeerraum litten Armenien, Georgien und der
Libanon mit einer Rate von mehr als 95 Prozent besonders stark unter
Trockenheit. In der [9][Türkei waren immerhin 84 Prozent der Böden
betroffen, was ebenfalls zu zahlreichen Waldbränden führte].
18 Sep 2025
## LINKS
[1] /Duerre-Hitze-Fluten/!6113703
[2] https://wmo.int/publication-series/state-of-global-water-resources-2024
[3] /Tourismus-in-Argentinien/!6106357
[4] /Verheerende-Waldbraende/!6048776
[5] /Klimawandel-in-Uganda/!6037872
[6] /Uno-ruft-zum-Erhalt-der-Eisgiganten-auf/!6077202
[7] /Arktis-erhitzt-sich/!6067578
[8] https://www.d-copernicus.de/
[9] /Nutella-bald-nur-noch-fuer-Reiche/!6102612
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