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# taz.de -- Wahlen in Moldau: Schönreden in Moskau
> Das Wahlergebnis in Moldau ist eine Niederlage für Wladimir Putin. Nun
> bemühen sich russische Medien, die Wahlen als Betrug hinzustellen.
Bild: Kundgebung des russlandfreundlichen Patriotischen Wahlblocks im Vorfeld d…
Moskau taz | Wenn in Moldau gewählt wird, kann es nach russischer Lesart
nicht mit rechten Dingen zugehen. Eine andere Sichtweise lässt das
Staatsfernsehen gar nicht erst zu. Noch bevor die Stimmen der
Parlamentswahl am Sonntag ausgezählt waren, verkündete TV-Moderator
[1][Dmitri Kiseljow] in seiner wöchentlichen Sendung auf Rossija 1, was er
als unumstößliche Wahrheit darstellte: „Die proeuropäische Präsidentin mit
rumänischem Pass, Maia Sandu, hat keine legale Möglichkeit, ihre Mehrheit
im Parlament zu behalten. Doch um weiterhin eine aggressive antirussische
Politik zu betreiben, braucht Sandu einen Sieg der PAS-Partei.“
Tatsächlich konnte die moldauische Präsidentin Maia Sandu mit ihrer Partei
PAS mit 50 Prozent den Wahlsieg verbuchen. Doch am frühen Montagmorgen
klang das im russischen Fernsehen ganz anders. In den Frühnachrichten
meldete [2][Rossija 1] ernsthaft, die moldauische Opposition habe dafür
gesorgt, dass Sandus Partei ihre Mehrheit verloren habe. Knapp die Hälfte
der Bevölkerung wolle eine Wiederherstellung besserer Beziehungen zu
Russland. Der russische Erste Kanal behauptete zwar, Sandu könne ihre
Mehrheit halten, aber nur durch massiven Wahlbetrug.
Sandu selbst hatte am Sonntag nach ihrer Stimmabgabe erklärt, 100
Millionen Euro seien von Russland ausgegeben worden, um Wähler:innen
zur Unterstützung der Opposition zu bewegen. „Eine solche Offenheit hätte
ich von ihr nicht erwartet“, spottete die Sprecherin des russischen
Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram.
## Nur 10.000 Wahlzettel in Russland für Moldauer
[3][Kremlsprecher Dmitri Peskow] gab sich da schon etwas zurückhaltender.
Er wolle keine Behauptungen aufstellen, habe jedoch gehört, dass einige
politische Kräfte mit dem Wahlergebnis nicht einverstanden seien. Eine
Einschätzung kündigte er für später an, deutete jedoch ebenfalls auf
Wahlbeeinflussung hin. „Aus dem, was wir sehen und wissen, können wir
feststellen, dass Hunderttausende Moldauer keine Möglichkeit hatten, auf
dem Territorium der Russischen Föderation zu wählen, da für sie nur zwei
Wahllokale geöffnet waren.“
Letzteres ist korrekt. Das russische Nachrichtenportal RBK zitierte einen
Mann vor der moldauischen Botschaft in Moskau, der berichtete, es habe nur
10.000 Wahlzettel gegeben. Es gibt allerdings keine eindeutigen Daten, wie
viele moldauische Stimmberechtigte in Russland leben.
29 Sep 2025
## LINKS
[1] /Putins-Anheizer-DER-LOBBYIST-DER-WOCHE/!319563/
[2] /Propaganda-in-russischen-Staatsmedien/!5884294
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Sergejewitsch_Peskow
## AUTOREN
Vera Bessonova
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